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Goldhochzeit in ElsdorfNur noch der Platz neben ihm war frei

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Echte Motorradfans sind die Goldhochzeiter. Gemeinsam unternehmen sie auch weite Touren.

Echte Motorradfans sind die Goldhochzeiter. Gemeinsam unternehmen sie auch weite Touren.

Elsdorf – „Man sitzt auf dem Soziussitz wie auf einem Sofa“, sagt Dorothee Wernecke. Mit einer Honda Goldwing touren sie und ihr Mann Kurt regelmäßig durch die Welt, etwa nach Gibraltar und zum Nordkap. Auch die beiden Söhne sind mit eigenen Bikes oft mit von der Partie. Kennengelernt haben sich Ehejubilare auf einer Busreise vor 52 Jahren. Zwei Jahre später haben die beiden Düsseldorfer in ihrer Heimatstadt geheiratet.

Aber auch auf zwei schmaleren Rädern ist das Jubelpaar gern unterwegs. Jeden Mittwoch radeln sie mit einem befreundeten Ehepaar durch die Region. Zum ausgefüllten Alltag tragen auch drei Enkeltöchter bei. Jedes Wochenende verbringt eine bei den Goldhochzeitern. Dazu macht Dorothee Wernecke regelmäßig Yoga.

Ehepaar aus Elsdorf: Garten ist das gemeinsame Hobby

Der Garten ist ein gemeinsames Hobby. Im Sommer verbringen beide zudem viel Zeit auf dem Modellflugplatz des MC Condor, dessen zweiter Vorsitzender Kurt Wernecke viele Jahre lang war, an der Sophienhöhe. Im Keller baut er in filigraner Feinarbeit die Modelle. „Und im Winter repariere ich, was im Sommer zu Bruch gegangen ist.“ Dorothee Wernecke (68) ist gelernte Kinderkrankenpflegerin, arbeitete in einem Krankenhaus und später in einer Kindertagesstätte. Nachdem die Söhne größer waren, begann sie mit 42 Jahren eine Ausbildung zur Bürokauffrau und arbeitete bis 2014 bei der Frechener Stadtverwaltung als Sekretärin und später in der Stadtbibliothek.

Alles gemeinsam gemeistert

Sie sagt: „Wir haben uns gleich ineinander verliebt. Es hat von Anfang an gepasst bei uns. Ich würde niemals tauschen wollen.“

Er sagt: „Ich fand sie gleich sympathisch und das bis heute. Besonders in schweren Zeiten habe ich gemerkt, was ich an ihr habe.“

Kurt Wernecke (71) ist gelernter Fernmeldetechniker, arbeitete von 1965 bis 2009 bei der Telekom, zunächst in Düsseldorf, dann in Düren und Jülich, wo er als Aufbauleiter der Tiefbauabteilung 2009 in den Vorruhestand wechselte.

Auf Reise nach Prag ins Gespräch gekommen

1970 hatten beide eine überregionale Bildungsreise einer politischen Organisation gebucht. „Bei einer Tagestour nach Prag war im Bus nur noch der Platz neben ihm frei“, erzählt Dorothee Wernecke. „Wir sind ins Gespräch gekommen und fanden heraus, dass wir nur zehn Minuten voneinander entfernt in Rath und Oberrath wohnten“, ergänzt ihr Mann.

Nach der Hochzeit wohnte das Paar fünf Jahre lang in Erkrath. Danach bauten die Eheleute am Finkenweg ein Haus. „Es zog uns nach Elsdorf, weil meine Mutter dort aufgewachsen ist und meine Schwester und viele Verwandte der Hoffmann-Familie hier wohnen“, sagt Dorothee Wernecke. Unter anderem hat ein Onkel die Schmiede an der Köln-Aachener Straße betrieben.

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Im Sommer soll die Goldhochzeit mit einem Sommerfest im Garten gefeiert werden, „weil alle Restaurants, die wir angefragt haben, abgesagt haben“, sagt Kurt Wernecke bedauernd.

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