Neuer BäckerEs tut sich etwas in der Elsdorfer Innenstadt

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Der Stoffladen (l.) zieht gegenüber im ehemaligen Bikeshop ein. Ein Backhaus eröffnet in der ehemaligen Bäckerei Wolf (hinten l.).

Der Stoffladen (l.) zieht gegenüber im ehemaligen Bikeshop ein. Ein Backhaus eröffnet in der ehemaligen Bäckerei Wolf (hinten l.).

Elsdorf – Seit Jahren zeigt die Entwicklung der Köln-Aachener Straße als Einkaufsmeile trotz Sortimentsschutz durch das auslaufende Einzelhandelskonzept nach unten. Jetzt gibt es an gleich zwei Stellen eine Entwicklung nach oben. In seit längerer Zeit leerstehenden Ladenlokalen gehören verwaiste Schaufenster bald der Vergangenheit an. In die ehemalige Bäckerei Wolf zieht das Backhaus Schnabel ein. Das Stoffgeschäft Lindner wechselt die Straßenseite und zieht in den ehemaligen Bikeshop ein.

Die Bäckerei Wolf schloss vor rund einem Jahr aus Altersgründen. Jetzt konnten Luise und Norbert Wolf Bäckermeister Detlev Schnabel (50) für eine Wiedereröffnung gewinnen. Schnabel hat bis vor acht Jahren als angestellter Bäcker gearbeitet, eröffnete dann eine Bäckerei in Heppendorf, zog später nach Sindorf an die Heppendorfer Straße und ins Vogelruther Feld. Beide Niederlassungen gab er nach jeweils zwei Jahren „wegen zu hoher Mieten“ wieder auf.

Vor vier Jahren öffnete er in Quadrath-Ichendorf Auf der Helle, zwei Jahre später in Glesch – in den ehemaligen Räumen des Café Beier an der Grevenbroicher Straße – eine Filiale. Dort ist heute die Backstube für das kleine Filialunternehmen angesiedelt, in dem neben dem Chef zwei Konditoren für alle Passanten sichtbar ein traditionelles Sortiment produzieren mit 30 Kuchen, aber auch mit Backwaren, „die es früher gab“ (Schnabel), wie Florentiner und Ochsenaugen, „alles selbst gebacken und ohne Konservierungsstoffe“ wie Schnabel versichert.

Die Eröffnung der Bäckerei mit einem kleinen Café mit Stehtischen und einigen Sitzgelegenheiten ist für Mittwoch, 7. Februar, angekündigt. Dann soll es zahlreiche Sonderangebote geben. Vormittags werden zwei, nachmittags ein Mitarbeiter hinter der Ladentheke stehen. Außer den mehrmals täglich frischen Brötchen werden die Produkte in Glesch hergestellt.

Größte Stoffauswahl im Rhein-Erft-Kreis

Ein paar Häuser weiter östlich hat Ursula Lindner vor drei Jahren ihren kleinen Laden für Stoffe und Kurzwaren eingerichtet. „Wir bieten auf engstem Raum die größte Stoffauswahl im Kreis an“, sagt Lindner selbstbewusst. Die Enge im Lädchen, in dem sich Hunderte Stoffballen und Nähzubehör bis unter die Decke stapeln, soll bald Geschichte sein.

Lindner ist gelernte Bekleidungstechnikerin, stammt aus einer alten Kölner Schneider- und Weberfamilie und erzählt, dass sie bereits im Alter von sieben Jahren zu nähen begonnen habe. Sie hat jetzt das seit Jahren leerstehende Haus an der Einmündung der Maarstraße erworben. „Ich hatte das in den vergangenen Jahren schon mehrfach versucht. Aber der Besitzer wolle nicht verkaufen“, sagt die Unternehmerin. Eine Erbengemeinschaft habe das Gebäude jetzt zum Kauf angeboten.

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Die Umbauarbeiten sind im Gang. Nach Ostern hofft sie umziehen zu können in das Ladenlokal des um 1900 erbauten Hauses. „Da wurde seit 1945 nicht mehr saniert“, sagt die Geschäftsfrau. Entsprechend hoch ist der Reparaturbedarf.

Geplant sind in dem neuen, nahezu verdreifachten Platzangebot Nähkurse und Vorträge. Neben Stoffen – aktuell sind laut Lindner Karnevalsstoffe besonders gefragt – werden unter anderem Kurzwaren angeboten, von Bändern über Aufnäher bis hin zu Garnen und Nähutensilien. Daneben vermittelt Lindner Kontakte zu Schneidern und Werkstätten für Nähmaschinenreparaturen.

Am alten Standort, in dem Ursula Lindner mit ihrer Familie wohnt, verbleibt das Büro. Wenn der Umzug geschafft ist, sollen die Obergeschosse über dem neuen Laden saniert und als Wohnungen vermietet werden. „Aber nicht von heute auf morgen. Das braucht schon seine Zeit“, sagt Lindner.

„Wir sind froh um jedes belegte Ladenlokal in der Innenstadt. Das bereichert die Köln-Aachener Straße“, freut sich Hermann-Josef Peters, Vorsitzender des Gewerbeverbunds Elsdorf, über neue Nachbarschaft für sein Modehaus.

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