Schlehdornpark in ElsdorfMehrere Hauskäufer treten vom Vertrag zurück

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Heidemarie und Stephan Kirchner wollten im Schlehdornpark einziehen. Inzwischen haben sie von der Idee Abstand genommen.

Heidemarie und Stephan Kirchner wollten im Schlehdornpark einziehen. Inzwischen haben sie von der Idee Abstand genommen.

Elsdorf-Heppendorf – Etwa 80 Bewohner sollten im Schlehdornpark an der Burgstraße bald eine neue Heimat finden. Schicke Eigentumswohnungen und Einfamilienhäuser sind dort geplant, wo heute Autos parken. Auch Teile des Forums sollen abgebrochen oder zu Wohnraum umgebaut werden. Zentral und ruhig, so wirbt seit zwei Jahren eine Broschüre der Entwickler und Vermarkter. Nachdem das Projekt seit längerer Zeit stockt, sind Heidemarie und Stephan Kirchner inzwischen ausgestiegen.

Das Ehepaar Kirchner wohnt im alten Heppendorf, einen Steinwurf vom Zippel-Forum entfernt. Ihr Haus ist ihnen zu groß geworden, eine kleinere Eigentumswohnung war ihr Traumziel. Vor einem knappen Jahr haben sie sich eine Wohnung, die auf dem Forumsgelände nach Abbruch des Eckgebäudes entstehen soll, reservieren lassen und dem Kreuzauer Entwickler und Vermarkter Bernd Pfennings 2.000 Euro als Reservierungsgebühr angezahlt. Schon im vergangenen September sollte Baubeginn sein. Ihr altes Haus hatten die Eheleuten Kirchner bereits Bekannten mündlich zum Kauf zugesagt.

Geld immer noch nicht zurückbekommen

Doch es tat sich nichts. Nachfragen führten nicht zur Erhellung über die Gründe der Stockungen. Auch Erklärungen über neue Termine vermissen beide bis heute. Daher haben sie im November den Vertrag gekündigt und das Geld zurückgefordert. Sie erhielten nach mehreren Nachfragen einen Aufhebungsvertrag. Auf das Geld warten sie jedoch bis heute. Trotz Anwalt und mehrerer gesetzter Fristen.

Pfennings sagte auf Nachfrage, die Unterlagen, Verträge und auch das Geld lägen bei der Investorfirma, der irischen C+L-Objektbetreuung. Das Geld sei inzwischen überwiesen. „Pfennings ist unser Vertragspartner, der muss uns das Geld zurücküberweisen“, beharren Kirchners darauf, dass dieser sich zu kümmern habe. Bis gestern sei noch kein Geld auf dem Konto ihres Anwalts eingegangen. Auch auf den Anwaltskosten fürchten die verhinderten Wohnungsbesitzer nun sitzen zu bleiben.

Offenbar Probleme mit dem Wegerecht

Pfennings erläutert, dass es Probleme mit dem Wegerecht seitens des Besitzers des Nachbargrundstücks gebe. Im Dezember habe man alle Interessenten angeschrieben und die Gründe für die Verzögerungen erläutert. Davon weiß Familie Kirchner jedoch nichts, berichtet dagegen von zahlreichen unbeantworteten Anfragen, zurückgekommenen Kündigungseinschreiben und erfolglosen Reklamationen.

Man habe umplanen müssen, um eine Zufahrt auf Höhe des Burghotels zu verlegen, sagt Pfennings, der seinen Job als Entwickler und Vermarkter als nahezu erledigt ansieht. Die Umplanungen seien abgeschlossen, die Pläne würden der Stadt in den nächsten Tagen vorgelegt. Dann könnte noch in diesem Jahr die Erschließung fertiggestellt werden. Mitte nächsten Jahres sollen dann erste Wohneinheiten bezugsfertig sein.

Laut Pfennings sind „vier bis fünf potenzielle Käufer zurückgetreten“. Diese Wohnungen seien zurzeit wieder zu haben. Alle Penthäuser seien dagegen vergeben.

Heidemarie und Stephan Kirchner wollen jetzt zunächst in ihrem Haus wohnen bleiben. „Wir sehen keine vertrauensvolle Basis mehr. Wir wollen nicht mehr“, sagt Heidemarie Kirchner.

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