BesiegeltSSV Köttingen und SC Kierdorf schließen sich zu SC Erftstadt-Ville zusammen

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Alfred Zimmermann, bislang Vereinschef des SSV Köttingen, wird zum ersten Vorsitzenden des neuen SC Erftstadt-Ville.

Alfred Zimmermann, bislang Vereinschef des SSV Köttingen, wird zum ersten Vorsitzenden des neuen SC Erftstadt-Ville.

Erftstadt – Das Hinweisschild unweit des Sportplatzes ist verblasst und vom Vereinslogo des SSV Köttingen, das jahrelang eine Außenwand der Umkleide schmückte, sind nur noch ein paar Klebstoffspuren geblieben. Keine Frage, die Zeit des 1923 gegründeten Klubs neigt sich dem Ende zu. Das gilt auch für den benachbarten, wenige Jahre jüngeren SC Kierdorf. Die beiden Klubs werden die Saison noch unter vertrautem Namen abschließen. Dann sind sie Geschichte. Doch der Fußball-Sport hat in beiden Stadtteilen dennoch eine Zukunft.

Seit wenigen Tagen ist besiegelt, dass die einstigen Lokalrivalen von nun an gemeinsame Wege als SC Erftstadt-Ville gehen. In parallel abgehaltenen Versammlungen in der Gaststätte Zingsheim in Kierdorf stimmten die Mitglieder beider Vereine dem Verschmelzungsvertrag, der Satzung und dem vorgeschlagenen Vorstand zu. „Etwa 50 Leute sind insgesamt gekommen“, sagt Alfred Zimmermann, bislang Vorsitzender des SSV und künftig Chef des SC Erftstadt-Ville.

„Die Atmosphäre schwankte zwischen Abschiedsschmerz und Aufbruchsstimmung“, sagt Zimmermann. Insbesondere die älteren Mitglieder hätten an der Entscheidung zu knapsen gehabt, meint er. „Aber letztlich wissen alle, dass wir nur gemeinsam eine Zukunft haben“, so Zimmermann, der auch Ortsbürgermeister Köttingens ist.

Langfristige Perspektive

Der Vorsitzende will vor allem Kindern und Jugendlichen eine langfristige Perspektive eröffnen. Die Bündelung der Kräfte ermögliche es, in der kommenden Spielzeit neben einer Senioren-Mannschaft in allen Nachwuchsklassen von Bambini bis zur A-Jugend Teams zu stellen. Außerdem sei die Gründung einer Alte-Herren-Mannschaft angedacht. Der bisherige Kierdorfer Klubchef Cornelius Groß hatte immer eine ähnliche Position vertreten und darauf hingewiesen, dass auch die Suche nach Ehrenamtlern immer schwieriger werden. Die Fusion helfe, denn die Posten müssen nicht mehr hüben wie drüben besetzt werden.

Um die künftig rund 300 Mitglieder des SC Erftstadt dauerhaft für den gemeinsamen Weg zu begeistern, setzt man auf ein großes Vorhaben: den Bau eines neuen Kunstrasenplatzes. Dieser soll möglichst bis 2020 am nördlichen Köttinger Ortsausgang neben dem neuen Penny-Markt entstehen und die zwei in die Jahre gekommenen Tennenplätze ersetzen.

Die Kosten für den Bau eines vierten Kunstrasenplatzes im Stadtgebiet – neben den Anlagen in Bliesheim, Gymnich und Lechenich – schätzt Zimmermann auf 1,9 Millionen Euro. Doch in den Reihen der Klubs glaubt man an eine vollständige Refinanzierung. Denn aus den beiden bisherigen Plätzen soll Bauland werden. Doch der Kunstrasenplatz ist Zukunftsmusik. Vorerst wird die Seniorenmannschaft abwechselnd in Kierdorf und Köttingen ihre Heimspiele auf der ungeliebten Asche austragen.

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