Flutschutz in ErftstadtNeues Tosbecken soll das Wasser bremsen

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Der Damm am  Hochwasserbecken in Horchheim  ist in der Flutnacht beschädigt worden.

Erftstadt – Derzeit betreibt der Erftverband 23 Hochwasserrückhaltebecken mit einem Stauvolumen von mehr als 7,7 Millionen Kubikmetern. Doch weitere sollen hinzukommen. Dies gehört zu den Maßnahmen für die Verbesserung des Hochwasserschutzes, über deren aktuellen Stand der Erftverband jetzt kurz vor dem Jahrestag der Flutkatastrophe informiert hat.

Neue Rückhaltebecken geplant

Demnach werden derzeit rund 50 Standorte für zusätzliche Hochwasserrückhaltebecken auf ihre Wirksamkeit untersucht. Über die Pläne soll in den nächsten Wochen mit den Kommunen diskutiert werden. Vorgesehen ist auch, sie der Politik und der Bevölkerung vorzustellen.

Umbauten stehen am Rückhaltebecken in Horchheim auf dem Programm, das Erftstadt und Weilerswist vor Hochwasser schützen soll. Es war während der Flutkatastrophe in der Nacht vom 14. auf den 15. Juli 2021 von Wassermassen überströmt und beschädigt worden. Das Becken, das knapp 1,4 Millionen Kubikmeter Wasser fassen kann, ist seither von der Bezirksregierung außer Betrieb gesetzt.

Erft wird für Bauarbeiten umgeleitet

Kurz nach der Flut ist der Damm im Bereich der Erosionsschäden mithilfe von Wasserbausteinen provisorisch gestützt worden. Wie der Erftverband mitteilt, ist der restliche Teil des Damms intakt. Um künftig Beschädigungen bei Extremereignissen zu vermeiden, soll hinter dem Damm nun ein Tosbecken errichtet werden, um das Wasser zu bremsen.

Die Auftragsvergabe werde derzeit vorbereitet, so der Erftverband. Für die Bauarbeiten müsse die Erft hinter dem Damm kurzzeitig umgeleitet werden, damit im trockengelegten Flussbett gearbeitet werden könne.

Kläranlage in Erftstadt-Köttingen stark beschädigt

Auch die Kläranlage in Köttingen war durch das Hochwasser stark beschädigt worden. Einige Hochbauten und sämtliche Anlagenteile der Schlammbehandlung wurden laut Erftverband so stark in Mitleidenschaft gezogen, dass sie neu geplant und errichtet werden müssen.

Die derzeitige Marktsituation sei die größte Herausforderung, da für einige Arbeiten kein Angebot auf die öffentliche Ausschreibung eingegangen sei. Auch die mangelnde Verfügbarkeit von elektronischen Bauteilen stelle ein Problem dar.

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Die Schlammbehandlung soll im Frühjahr 2023 in Betrieb genommen werden. Der Erftverband rechnet damit, dass die Beseitigung der Hochwasserschäden an der Kläranlage bis Mitte 2025 dauern. Die Kosten belaufen sich auf 14,8 Millionen Euro.

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