In Erftstadt foliertPorsche Cayman GT4 sorgt bei Rennen am Nürburgring für Aufsehen

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Übersehen werden Heinz Dolfen und sein Beifahrer nicht im Porsche Cayman GT4.

Übersehen werden Heinz Dolfen und sein Beifahrer nicht im Porsche Cayman GT4.

Erftstadt – Bei dem Anblick schlagen viele Herzen höher. Ein Porsche Cayman GT4 wurde in der Werkstatt des Erftstädter Unternehmens JL Wrapping mittels aufgeklebter Folie mit dem aparten Farbton Mint, genauer gesagt „Key West Satin“ in Kombination mit Signalgelb versehen.

„Wo immer das Fahrzeug auftaucht und im Renneinsatz ist, zieht es die Blicke auf sich“, berichtet John Lee Schambony, der seine Folierfirma mit Sitz im Wirtschaftspark seit Jahren erfolgreich führt. Die Pandemie hat seinem Unternehmen nicht geschadet. Im Gegenteil: „Der Umsatz steigt. Die Leute fahren kaum in Urlaub und stecken Geld ins Auto“, berichtet der 29-Jährige.

John Lee Schambony erfüllt sich einen Lebenstraum

Mit dem Porsche in Mint verbindet Schambony aber weit mehr als nur ein Folierauftrag. Heinz Dolfen kam eines Tages zu ihm und bat für sein weißes Fahrzeug um einen Farbwechsel. „Eigentlich wollte ich das Geld aus dem Auftrag anderweitig investieren. Doch Dolfen fixte mich mit der Idee an, als Gegenleistung fürs Folieren den Porsche auch auf Rennen fahren zu dürfen“, erzählt Schambony.

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Der Rennsportbegeisterte konnte dieses Angebot nicht ausschlagen. „Die Versuchung war einfach zu groß. Dolfen suchte einen Mitfahrer, und für mich ging ein Lebenstraum in Erfüllung“, berichtet Schambony, der bei Rennen schon viel Erfahrung sammelte und Vizemeister in der V4-Klasse wurde. Und: Wenn man sich schon einen Traum auf der Nordschleife des Nürburgrings erfülle, müsse das Auto auch traumhaft aussehen.

Porsche belegt beim Vier-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring Platz 8

Der Porsche des Teams Dolfen/Schambony belegte beim Vier-Stunden-Rennen (600 Kilometer) auf dem Nürburgring im Kampf um den Langstreckenmeistertitel als beste Platzierung den achten Rang. Der Porsche, Baujahr 2016, mit 385 PS und Spitzengeschwindigkeit von 275 Sachen wiegt 1318 Kilo. Das ist etwas mehr, als bei neuesten Modellen. Die sind leichter und haben mehr Leistung. „Dadurch sind sie etwa zehn Sekunden schneller pro Runde“, erläutert Schambony. „Wir kämpfen wie David gegen Goliath. Denn wir sind ja nur wenige Leute, andere Rennfahrer haben ein großes Team im Rücken.“

Siegen ist beim Rennen das Ziel, doch das Drumherum ist fast genauso wichtig. Die schicke Mintfarbe zieht die Blicke der Zuschauer und Kameras geradezu magisch an. „Da gab es bei der Startaufstellung auch so manche neidische Blicke einzelner Rennteilnehmer“, erinnert der Erftstädter sich. Und der besondere Farbton förderte nicht nur den Bekanntheitsgrad und Ruf des Unternehmens JL Wrapping, sondern half laut Schambony auch bei der Suche nach Sponsoren. Wichtigster Unterstützer ist eine Isoliertechnikfirma aus Süddeutschland.

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Der Porsche mit seiner kurvigen Oberfläche ist für Folierer eine echte Herausforderung. „Die Folie muss mit viel Fingerspitzengefühl über die Fahrzeugoberfläche aufgetragen und gezogen werden. Die Folie soll nicht nur schön aussehen, sie muss auch halten. Wichtig sind auch Oberflächenverarbeitung und die Qualität der Folie“, erläutert Schambony. Damit alles perfekt gelinge, bedürfe es jahrelanger Berufserfahrung. „Das ist ein Handwerk, das man nicht in einem Seminar erlernt“, sagt der Spezialist aus Erftstadt.

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