Neues SchutzgerüstAutobahn 61 bei Erftstadt am Sonntag gesperrt

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Wie am Trapez klettern die Arbeiter der Montagefirma am Gerüst, das sich noch im Aufbau befindet.

Wie am Trapez klettern die Arbeiter der Montagefirma am Gerüst, das sich noch im Aufbau befindet.

Erftstadt – Schwindelig darf es den Monteuren nicht werden. Wie Artisten arbeiten sie, an Seilen gesichert, an dem Schutzgerüst neben der Autobahn 61 zwischen dem Dreieck Erfttal und der Abfahrt Gymnich. Damit im Frühjahr die Bauarbeiten der neuen Stromautobahn zwischen Kierdorf und Euskirchen pünktlich abgeschlossen werden können, schaffen die Monteure mit dem Schutzgerüst die Voraussetzung für den letzten Bauabschnitt – die Stromtrasse zwischen Kierdorf und Lechenich. Dazu werden am Sonntagmorgen Seilauflagen quer über die Autobahn montiert.

Mit einem Spezialbohrer wurden mächtige „Heringe“ in den Boden gedreht. Sie dienen der Sicherung des Schutzgerüsts und der Seilauflagen. Je nach Wetterlage rechnet Dr. Thomas Breuer, Sprecher der Westenergie AG damit, dass im Februar die Stromleitungen über die Autobahn geführt werden können. Bis dahin wird auch der Bau der etwa 39,5 Meter hohen Masten, links und rechts der A 61, abgeschlossen sein. Die neuen Masten werden mehr als zehn Meter höher sein als die alten.

Stromnetz zwischen Kierdorf und Euskirchen wird ausgebaut

„Ziel des Ersatzneubaus zwischen Kierdorf und Euskirchen ist der Ausbau einer ausreichenden Übertragungskapazität zur Weiterverteilung der stetig zunehmenden dezentralen Stromeinspeisung aus erneuerbaren Energien“, erklärt Breuer. Um die erwarteten Energiemengen aus regenerativen Erzeugungsanlagen aufnehmen zu können, würden die zwei Stromkreise der 110-kV-Freileitung mit einem Bündelleiter (sechs Leiterseile statt drei pro Stromkreis) ausgelegt. So werde die Übertragungsleistung erhöht.

Die Umleitung

Gesperrt wird die A 61 am Sonntag, 12. Dezember, von 5 bis 10 Uhr. Aufwendig ist die Ausschilderungen der Umleitung. So wird der Verkehr in Richtung Venlo vor dem Dreieck Erfttal über die A 1 in Richtung Dortmund geleitet, ab der Anschlussstelle Hürth geht es über die Landesstraße 495 zurück zur A 61. In Richtung Koblenz führt die Umleitungsstrecke, die mit einem roten Punkt gekennzeichnet sein wird, in entgegengesetzter Richtung. (mkl)

Auf der rund 21,6 Kilometer langen Strecke zwischen Kierdorf und Euskirchen werden 65 neue Masten errichtet, die abschnittsweise mit Leitungen verbunden werden. Sobald sie ans Netz angeschlossen sind, werden die alten Masten, die teils 1925 errichtet wurden, abgebaut.

Die neue Stromtrasse versorgt im Übrigen auch Lechenich mit Strom. Westnetz investiert rund 29 Millionen Euro in den Ausbau der Stromautobahn. Die Leitungen sind aus Stahl und Aluminium und wiegen pro Meter etwa ein Kilogramm. Nach der Fertigstellung kann eine theoretische Übertragungsleistung von 1360 Ampere erreicht werden.

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Der Termin für Bauarbeiten und Sperrung ist bewusst gewählt, weil am Sonntagmorgen am wenigsten Verkehr herrscht.

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