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Planung für Baugebiet gestopptIn Erftstadt-Liblar sollen mehr Grünflächen entstehen

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Die Arbeiten an der Erschließungsstraße für das Baugebiet sind bereits im Gange.

Die Arbeiten an der Erschließungsstraße für das Baugebiet sind bereits im Gange.

Erftstadt-Liblar – Die Planung für das Neubaugebiet zwischen dem Dechant-Linden-Weg und dem Liblarer Friedhof soll noch einmal überdacht werden. Das beschloss der Ausschuss für Stadtentwicklung. Die CDU wandte sich vehement dagegen.

Auslöser für den vorübergehenden Stopp in der weiteren Entwicklung des Baugebietes ist ein Antrag der Grünen. Sie fordern, dass weniger Einfamilienhäuser und Doppelhaushälften auf dem Areal errichtet werden, um mehr Freiflächen zu schaffen. Diese sollten 45 bis 50 Prozent des gesamten Wohngebietes ausmachen. Die Grünen plädieren für zusätzliche Mehrfamilienhäuser im Geschosswohnungsbau. Die bereits vorgelegten Pläne der fünfeckigen Mehrfamilienhäuser seien als Gebäudetypen gut geeignet.

Klimawandel vor Augen geführt

„Der heiße Sommer des vergangenen Jahres führt uns den Klimawandel drastisch vor Augen“, sagte Grünen-Fraktionschefin Marion Sand. Man könne Baugebiete nicht immer weiter so gestalten wie bisher. Die FDP ist ebenfalls für eine Überarbeitung der Planung. Zusätzliche Grünflächen sollten allerdings als private Flächen eingeplant werden. „Dann gibt es nicht die Probleme mit der Pflege öffentlichen Grüns“, sagte Ratsfrau Gabriele Molitor. SPD, Grüne und FDP plädierten übereinstimmend für die Realisierung der geplanten drei Mehrfamilienhäuser. „Wir hätten uns auf dem Gelände aber auch gut eine autofreie Siedlung vorstellen können“, sagte Raymond Pieper von den Freien Wählern.

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Alle Veränderungen der Planung sollten den Fraktionen genau vorgestellt werden, forderte Axel Busch (SPD). Die CDU zeigte sich entsetzt über die geforderten Änderungen. Nun drohe ein neues Planverfahren, ganz zu schweigen von möglichen Mindereinnahmen von einer Million Euro durch weniger Bebauung, warnte CDU-Ratsherr Michael Schmalen. Architektenaufträge seien schon vergeben. Wenn der Stadt Regressforderungen drohten, gebe es wohlmöglich ein ernstes Problem.

Baudezernentin enttäuscht

Baudezernentin Monika Hallstein zeigte sich enttäuscht über eine mögliche Neuplanung. „Warum ist es unanständig, wenn die Stadt mit höherer Dichte ein Baugebiet plant, während es bei privaten Bebauungsplänen keine vergleichbare Diskussion gibt?“, fragte sie. Sie gehe davon aus, dass das komplette Verfahren für den Bebauungsplan noch einmal von vorne beginne. Die Verwaltung erhielt nun den Auftrag, bis zur nächsten Sitzung des Ausschusses am 21. März zu prüfen, ob eine Neuplanung des Wohngebiets möglich ist, ohne die drei unstrittigen Mehrfamilienhäuser dabei in Frage zu stellen.

„Es geht uns um eine Denkpause, nicht um die Aufhebung des Bebauungsplans“, stellte SPD-Mann Axel Busch klar.

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