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Theatergruppe „Erp bliev Erp“Reifer Witwer sucht Frau

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Turbulent geht es zu in dem neuen Stück der Theatergruppe „Erp bliev Erp“. Das Publikum war sehr angetan.

Turbulent geht es zu in dem neuen Stück der Theatergruppe „Erp bliev Erp“. Das Publikum war sehr angetan.

Erftstadt-Erp – Johannes Knollendorf plagt die Einsamkeit. Als reifer Witwer möchte er sich noch einmal verlieben und sucht eine neue Frau. Doch das ist gar nicht so einfach – denn seine Schwestern und Schwager wollen hier auch ein Wörtchen mitreden. Als Johannes, genannt Schäng, schließlich gleich zwei Dates mit aufregenden Damen arrangiert, läuft nichts wie geplant. Die tanzwütige Olga aus Wladiwostok und die feurige Italienerin Gina haben es faustdick hintern den Ohren und bringen Schängs Leben ganz schön durcheinander.

Restlos ausverkauft

Das Stück in drei Akten trägt den Titel „Wenn Dollheet jöck em 3. Plöck“, was auf Hochdeutsch so viel heißt wie „Wenn die Dollheit juckt im dritten Frühling“. Am Freitag feierte die Theatergruppe „Erp bliev Erp“ der Dorfgemeinschaft Erp damit im Bürgersaal Premiere. Vor über 300 Zuschauern und damit restlos ausverkauftem Haus brachte die fast 20 Mitglieder zählende Truppe ihr Publikum zum Lachen und erntete langen Applaus.

Das heiterte Stück stammt aus der Feder von Josef Reger, der die Hauptrolle spielte und sogar Regie führte. Die weiteren neun Rollen sind doppelt oder sogar dreifach besetzt.

So teilen sich Trudi Odenthal und Kethi Will die Rolle von Schängs Schwester Gertrud, Walter Papenfuß und Friedbert Rundholz verkörpern Schwager Chress, Franz – Josef Jüssen und Albert Abel spielen Schwager Nummer zwei namens Tünn, Annika Odenthal und Christina Hofsümmer Nichte Conny und Claudia Meding und Helga Balnuss erwecken Schängs Schwester „Jutta aus Kalkutta“ zum Leben. Außerdem gibt es noch den Dorfsheriff Herbert, der abwechselnd von Christian Werner, Karsten Hajok und Robert Ebertz gespielt wird. Die Damen Gina und Olga werden verkörpert von Gabi Klünter und Christa Schwarz sowie Martina Odenthal und Claudia Baumann. Silvia Schlösser verliest den Prolog zur Einstimmung auf das Stück.

Die Truppe kümmert sich um alles selbst: Technik, Maske, Kostüm, Bühnenbild und alles Weitere stemmen die eigenen Kräfte. Für das neue Stück hat die Theatergruppe vier Monate fleißig geprobt, und die Mühe hat sich gelohnt.

Nach der Premiere gab es gleich noch zwei weitere Aufführungen am Samstag und Sonntag. „Es ist aber auch nicht ausgeschlossen, dass wir das Stück noch mal spielen“, so Christa Schwarz.

Die Schauspieler sprachen im gesamten Stück Erper Platt – was einen besonderen Charme hat. Für die meisten Zuschauer und auch die Darsteller selbst war es kein Problem, doch zumindest einer aus der Truppe musste das Platt extra noch lernen. „Ich habe nicht jedes Wort verstanden, aber das Stück war trotzdem super lustig“, sagte Tanja Ewald aus Konradsheim. Das sah auch Stefan Linden aus Erp so, der zum ersten Mal eine Vorstellung der Erper besuchte: „Ich fand es sehr amüsant und habe viel gelacht.“

Für die Theatergruppe war es das dritte Stück innerhalb von sechs Jahren. Früher spielte die Gruppe ausschließlich anlässlich des Seniorennachmittages der Erper Karnevalsgesellschaft. Doch seit das neue Bürgerhaus seine Türen öffnete, kommen sehr viel mehr Zuschauer in den Genuss der Aufführungen. „Wir spielen aber natürlich auch weiterhin am Seniorennachmittag“, so Schwarz.

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