Unübersichtliche FlächeErfstadt möchte Ganser-Grundstück kaufen

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Gebäude Bonner Straße

Seit 1868 ist das Gebäude an der Bonner Straße im Besitz der Familie Ganser. Das Haus wurde bis  zum Ersten Weltkrieg als Gastwirtschaft genutzt . Hinter dem frühklassizistischen Bau liegen die Grundstücke, die neu geordnet und genutzt werden sollen. 

Erftstadt-Lechenich – Die Stadtverwaltung wird auf Beschluss des Betriebsausschusses Immobilien mit dem Eigentümer von Haus Ganser Grundstücksverhandlungen aufnehmen. Dabei geht es darum, dass die Kommune die Parzellen zwischen dem denkmalgeschützten Bauwerk und der Steinstraße erwirbt. „Der Innenbereich zwischen Bonner Straße 9 bis 11 und der Steinstraße 29 ist derzeit in Teilen noch ungeordnet“, hatte Baudezernentin Monika Hallstein in ihrer Vorlage für die Fraktionen ausgeführt.

Seit Jahrzehnten schon liege der Gewölbekeller von Haus Ganser brach. Teilweise seien Grundstücke unbebaut und würden als Parkplatz genutzt. Halstein: „Diese zentrale Fläche in der Innenstadt von Lechenich bedarf dringend einer Aufwertung.“ Das Gelände umfasst etwa 2000 Quadratmeter.

Sachverständige

Als Verhandlungsbasis zum Kauf der Grundstücke hatte die Stadt ein auswärtiges Sachverständigenbüro mit der Erstellung eines Gutachtens für den Verkehrswert des bebauten Grundstücks Bonner Straße 9-11 beauftragt. Hier befinden sich Bürogebäude, Ladenpassagen und Gewölbekeller.

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Ebenfalls ermittelt werden sollte der Wert der unbebauten Fläche Steinstraße 29 samt Pkw-Stellplatz. Der Ertragswert aller Grundstücke beläuft sich laut Gutachtern auf mehr als zwei Millionen Euro. Mit dem Entwicklungskonzept „Masterplan Lechenich“ soll Geld im Rahmen der Städtebauförderung des Landes beschafft werden. Die Eigentümer der Flächen haben laut der Beigeordneten Interesse am Verkauf signalisiert. 

Denkmalschutz

Haus Ganser selbst und das Kellergewölbe sind denkmalgeschützt. 1983 war das historische Gebäude an der Bonner Straße seitlich durch einen Neubau erweitert und rückwärtig durch eine Passage mit fünf Ladenlokalen ergänzt worden. Zu dem Zeitpunkt sei das Haus entkernt und bis auf die Fassade und den Gewölbekeller neu aufgebaut worden, berichtete die Verwaltung im Ausschuss.

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Laut Gutachtern wäre es entsprechend den Festsetzungen des Bebauungsplans möglich, die Ladenpassage abzubrechen und dort zwei- bis dreigeschossige Gebäude zu errichten. Zudem könne der historische Keller mit einem dreigeschossigen Haus überbaut werden, zuzüglich eines zweigeschossigen Gebäudes samt ausgebautem Dachgeschoss. 

Die Stadt möchte die Grundstücke in ihren Besitz bringen, um im Anschluss bei deren Vermarktung Einfluss auf die Gesamtgestaltung des Geländes nehmen zu können. Vor eigenen Investitionen in Neubauten rät die Verwaltung den Fraktionen ab. Dies sei insbesondere wegen der hohen Kosten während der Baukonjunkturphase nicht ratsam.  

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