Verspätete ErnteErftstädter Landwirt klagt über dritten trockenen Sommer in Folge

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Selten hat Landwirt Jörg Hoffsümmer aus Erftstadt-Ahrem sein Heu so spät im Jahr geerntet und eingeholt wie in diesem Jahr. Der Sommer war erneut zu trocken.

Selten hat Landwirt Jörg Hoffsümmer aus Erftstadt-Ahrem sein Heu so spät im Jahr geerntet und eingeholt wie in diesem Jahr. Der Sommer war erneut zu trocken.

Erftstadt-Ahrem – Eigentlich hat Landwirt Jörg Hoffsümmer (48) das Heu Mitte November längst eingeholt und eingelagert. „Normalerweise können wir zwischen Mai und Juni das Gras das erste Mal schneiden“, erklärt er. In der Regel erfolge dann spätestens im September der zweite Schnitt.

„Doch in diesem Jahr war einfach alles wieder anders“, sagt der Landwirt. Bereits das dritte Jahr in Folge habe er aufgrund der langanhaltenden Hitze und Trockenheit in Frühjahr und Sommer mit dem zweiten Grasschnitt bis November warten müssen. „Und selbst da hat das Gras nur etwa 15 Zentimeter hochgestanden“, erklärt er. Normal sei im September eigentlich das Doppelte fällig. „Dabei war auch schon der Grasschnitt im Juni nicht sonderlich ergiebig.“ Da habe er etwa ein Drittel weniger Heu als üblich eingeholt.

Luftdicht verpackt

„Aber für unsere Pensionspferde reicht die Ernte insgesamt noch aus“, sagt Hoffsümmer. Anfang November habe er die Wiesen zum zweiten Mal gemäht. „Das Gras ist draußen noch weitgehend getrocknet. Das sei den sonnigen und warmen Novembertagen zu verdanken.

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Rund 400 Kilogramm wiegen die gepressten Heuballen, die Hoffsümmer mit seinem Radlader eingesammelt hat und nun einzeln auf das Wickelgerät hievt. Sein Vater Josef Hoffsümmer (73) setzt die Maschine in Gang. Sie wickelt die Ballen luftdicht ein, damit im Inneren Milchsäurebakterien das Gras konservieren – Heulage nennt man das, eine Kombination der Worte Heu und Silage. „Die Heulage mische ich den Pferden in den Wintermonaten unter das Heu“, sagt der Junior. Noch müsse er kein Heu und auch keine Heulage für seine etwa 100 Pensionspferde dazukaufen. Doch wisse er von kleineren Reitställen, die viel Geld bezahlen müssten für Futter aus Regionen, in denen es im Sommer häufiger geregnet habe. „Trotzdem würde es sich noch nicht rechnen, die Wiesen hierzulande im Sommer zu beregnen“, sagt Hoffsümmer. Zusätzliche Wasserrationen haben allerdings die insgesamt 75 jungen Laubbäume gebraucht – Eschen, Linden, Buchen und Schwarzpappeln - die er auf seinen Wiesen in den vergangenen Jahren gepflanzt hat. „Sonst wären sie vertrocknet.“ Inzwischen spielt der 48-Jährige auch mit dem Gedanken, auf seinen Ackerflächen weiteres Gras einzusäen, um auf jeden Fall genug Heu für seine Pensionspferde zu haben.

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