Autobahn 4Vierspuriger Ausbau der Bonnstraße in Frechen verzögert sich um Jahre

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Der Umbau der Anschlussstelle Frechen-Nord verzögert sich um Jahre.

Der Umbau der Anschlussstelle Frechen-Nord verzögert sich um Jahre.

Frechen – Von dem vierspurigen Ausbau der Bonnstraße und der Erweiterung der Autobahnzufahrt an der A 4 zu einem Vollanschluss erhofft sich die Stadt Frechen eine erhebliche Verkehrsentlastung. Doch bevor der erste Bagger anrollen kann, werden vermutlich noch einige Jahre ins Land ziehen. Der Grund für die Verzögerung: Es sind noch Abstimmungen erforderlich, was die Absicherung und Verlegung von Versorgungsleitungen betrifft.

Torsten Gaber, Pressesprecher des Landesbetriebs Straßen NRW, erläuterte die Hintergründe. Demnach war bereits 2016 ein Planfeststellungsverfahren für den Ausbau eingeleitet worden. Im Zuge der Offenlegung war schon über die Versorgungsleitungen debattiert worden. Doch nach den damals geltenden rechtlichen Vorgaben war es möglich, Einzelheiten erst vor Baubeginn zu klären.

Dies habe sich mittlerweile jedoch geändert: Die Details zu den Leitungen gelten als Bestandteil der Planunterlagen und sind Teil des Planfeststellungsbeschluss. Will heißen: Alle Einzelheiten zur Verlegung und Absicherung von Leitungen müssen geklärt sein, bevor es überhaupt grünes Licht für die Bauarbeiten gibt.

Ausbau in Frechen: Schon 2020 gab es Gespräche

Dies führt dazu, dass sich das Verfahren verlängert. „Mit den betroffenen Leitungsträgern sind im Jahr 2020 Gespräche geführt worden“, sagt Gaber. Unter Corona-Bedingungen hätten die Absprachen mehr Zeit in Anspruch genommen als üblich. Es sei ein Planungskonzept zu Sicherungs- und Verlegemaßnahmen der Leitungen abgestimmt worden.

Es seien jedoch noch Absprachen zwischen den Versorgungsträgern untereinander notwendig, da manche Leitungen nah beieinander liegen. Zudem seien noch ergänzende Baugrunduntersuchungen erforderlich – für den Fall, dass künftig Leitungsschäden in der Nähe des neuen Straßenkörpers entstehen.

„Die Planung zur Verlegung von Leitungen wird von den betroffenen Versorgungsträgern selber durchgeführt und muss uns fertig übergeben werden“, erläutert Gaber. Die Leitungsträger beginnen mit den Planungen aber erst, wenn eine zugesicherte schriftliche Kostenübernahme vorliege.

Frechen: Vierspuriger Ausbau in zwei Bauabschnitten geplant

„Bedingt durch Corona, die Übergabe des Autobahnnetzes an die Autobahn GmbH des Bundes zu Jahresbeginn, die Flutkatastrophe und die Behebung der Hochwasserschäden, die bei uns derzeit höchste Priorität hat, verzögern sich diese Zusicherungen der Kostenübernahme“, so Gaber. Allgemein sei danach für derartige Leitungsplanungen ein Zeitraum von etwa zwölf Monaten realistisch. Voraussichtlich 2022 sollen dann mit der Bezirksregierung die offenen Fragen und der weitere Ablauf des Verfahrens geklärt werden. Einen Termin für den Baubeginn oder die Fertigstellung der Straße kann der Landesbetrieb derzeit noch nicht nennen.

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Änderungen der Trassenführung oder im Bauablauf sind nicht vorgesehen. Der vierspurige Ausbau ist in zwei Bauabschnitten geplant. Der erste reicht von der Aachener Straße bis zur Krankenhausstraße. In diesem Abschnitt soll auch der vorhandene Teilanschluss an der A 4 zu einem Vollanschluss ausgebaut werden. Der zweite Bauabschnitt führt von der Krankenhausstraße bis zum Kreisel am Keramion.

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