Beim Bau in den 70ern eine WeltneuheitFrechener Keramion feiert 50-jähriges Jubiläum

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Das Keramion in Frechen wurde vor 50 Jahren gebaut.

Das Keramion in Frechen wurde vor 50 Jahren gebaut.

Frechen – Mit seiner ungewöhnlichen Architektur zieht das markante Gebäude an der Bonnstraße die Blicke auf sich. Der futuristisch anmutende Rundbau erinnert in seiner Form an eine Töpferscheibe, und er beherbergt seit 3. Oktober 1971 das Keramion. Das Museum für moderne und zeitgenössische Keramik wird also 50 Jahre alt.

Entstanden ist das Gebäude Anfang der 1970er-Jahre nach den Plänen des Kölner Architekten Peter Neufert und des Ingenieurs Stefan Polonyi. Prägendes Element ist die Dachkonstruktion aus Stahlbeton. Sie besteht aus einer kreisförmigen Schale mit einem Durchmesser von 32 Metern und einem Aufsatz mit Lichtkuppel. Eine Weltneuheit waren damals die großen, dünnen, verschiedenfarbigen Keramikplatten, mit beidseitiger Glasur, die an den Seitenwänden angebracht wurden; sie werden derzeit saniert.

Keramion in Frechen wurde am 3. Oktober 1971 eröffnet

Anlässlich des 65. Geburtstages des Industriellen Dr. Gottfried Cremer, der in direkter Nähe sein Steinzeugwerk betrieb, wurde das Keramion am 3. Oktober 1971 eröffnet. Es beherbergte dessen stetig wachsende Sammlung zeitgenössischer Keramik. Die Steinzeugwerke waren auch der Auftraggeber für den Museumsbau.

Bald folgten auch Sonderausstellungen. „Auf diese Weise entwickelte sich das Keramion schnell zu einem viel beachteten Spezialmuseum für zeitgenössische keramische Kunst, das zunehmend international agierte“, heißt es in einer Mitteilung des Museums. Dass sich beispielsweise die „Gruppe 83“, ein Zusammenschluss von Keramikkünstlern, im Keramion gegründet habe, sei ein Beleg für die Bedeutung des Museums unter der Leitung von Peter-Winfried Bürkner.

Außergewöhnlich ist die Dachkonstruktion aus Stahlbeton. Sie besteht aus einer kreisförmigen Schale mit Lichtkuppel.

Außergewöhnlich ist die Dachkonstruktion aus Stahlbeton. Sie besteht aus einer kreisförmigen Schale mit Lichtkuppel.

2002 folgte eine weitere Wegmarke: Der Bau an der Bonnstraße wurde unter Denkmalschutz gestellt, das Keramion dort mit dem Keramikmuseum der Stadt zusammengelegt, unter dem Dach der Stiftung Keramion. Seither ist auch historische Keramik zu sehen, etwa die berühmten Bartmannkrüge.

Museumsleiterin Gudrun Schmidt-Esters und ihr Team blicken auf zahlreiche Ausstellungen, Symposien, Wettbewerbe, Kurse, Vorträge und Publikationen zurück. Zum Jubiläum gibt es am 3. Oktober ein großes Fest und eine Jubiläumsausstellung. Auch die aktuelle Kunst kommt nicht zu kurz. Die Ausstellung „Hang on to a dream“ mit Arbeiten von Beate Höing ist weiterhin im Keramion zu sehen.

Keramion Frechen: Das ist zum Jubiläum geplant

Das Jubiläumsfest zum 50-jährigen Bestehen des Keramions findet am Sonntag, 3. Oktober, 10 bis 17 Uhr, in dem Museum an der Bonnstraße 12 statt. Im Garten des Museums findet ein Keramikmarkt statt, bei dem neben exklusiven Unikaten auch Gebrauchskeramiken, Schmuck und figürliche Stücke angeboten werden.

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Die Besucher können zudem dem Kölner Keramiker Stephan Aißlinger bei der Arbeit über die Schulter schauen. Neben einem Kinderprogramm ist auch eine Rakubrand- Vorführung von Arno und Ute Hastenteufel aus Hilgert im Westerwald geplant. Die beiden sind Spezialisten für dieses Niedrigbrandverfahren. Die Besucher können bei den Vorbereitungen helfen. Der Eintritt zu dem Markt ist frei, die Ausstellungen kann man am 3. Oktober ebenfalls kostenlos besuchen. Anlässlich des Jubiläums wird die Sonderausstellung „Happy Birthday – 50 Jahre Keramion“ eröffnet.

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