Geburtsstation soll wieder öffnenFrechener Hospital renoviert seinen Kreißsaal

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Hebammen haben mit schweren Rahmenbedingungen zu kämpfen.

Hebammen haben mit schweren Rahmenbedingungen zu kämpfen.

Frechen – Die Geburtsstation am Frechener St.-Katharinen-Hospital ist nach wie vor geschlossen. „Wir bemühen uns derzeit darum, ein neues Team zusammenzustellen“, berichtete Jakob Schall, der Geschäftsführer des Krankenhaus, auf Anfrage. Die Wartezeit nutze man, um den Kreißsaal zu renovieren. „Wir kämpfen darum, die Station wieder zu eröffnen“, sagte Schall.

Die Entbindungsstation hatte Anfang Oktober nach einem Streit zwischen dem Krankenhausbetreiber und den dort tätigen Beleghebammen geschlossen. Im Rhein-Erft-Kreis können schwangere Frauen seither nur noch in Brühl und Bergheim entbinden. In Frechen fanden 500 bis 600 Geburten im Jahr statt, derzeit müssen andere Kliniken Geburten aufgefangen.

Brief an Abgeordneten

Der CDU-Ortsverband Frechen-Mitte hat sich derweil mit einem Brief an den Bundestagsabgeordneten Georg Kippels gewandt und ihn um Hilfe gebeten. Werdende Mütter hätten immer größere Schwierigkeiten, eine Hebamme oder eine Geburtsklinik in ihrer Nähe zu finden. „Viele Hebammen, die ihrem Beruf mit Hingabe nachgingen, haben in den vergangenen Jahren aufgegeben“, sagt Susann Paul, sachkundige Bürgerin für die CDU-Fraktion. Gründe seien die niedrige Bezahlung, stark gestiegene Versicherungskosten und strapaziöse Arbeitsbedinggungen. Auf der anderen Seite bemängeln die Krankenhäuser, dass die Geburtshilfe für sie ein Defizitgeschäft sei. So ist es auch in Frechen. Dort hatte die Krankenhausleitung erklärt, dass sich die Geburtsstation aufgrund der niedrigen Fallpauschalen nicht allein trage und eine Mischkalkulation mit den Erlösen anderer Fachabteilungen notwendig sei.

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Die CDU Frechen-Mitte schlägt deswegen vor, die Vergütung der Hebammen zu verbessern und gleichzeitig die Finanzierung der Geburtshilfeleistungen durch die Krankenkassen zu erhöhen. Damit die Geburtshilfe für die Krankenhäuser nicht zur Belastung werde, müssten die Abrechnungssätze erhöht werden. Zudem regen die Christdemokraten an, die gesetzlichen Rahmenbedingungen neu zu gestalten und gegebenenfalls über eine staatliche Förderung der Haftpflichtversicherung für Hebammen nachzudenken.

„Wir bitten Georg Kippels darum, diese Themen möglichst zeitnah mit in den Gesundheitsausschuss einzubringen“, sagt Jan-Christoph Hebig, der Vorsitzende des CDU-Ortsverbandes. Die Politik müsse dafür sorgen, das sichere Geburten möglich seien.

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