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Neuer Autobahn-AnschlussWeitere drei Jahre Dauerbaustelle auf der A4 bei Frechen

Lesezeit 3 Minuten
Auf der A 4 soll die Baustellenzufahrt in Richtung Aachen in der kommenden Woche wieder eröffnet werden. 

Auf der A 4 soll die Baustellenzufahrt in Richtung Aachen in der kommenden Woche wieder eröffnet werden. 

Frechen-Königsdorf – Autofahrer müssen auf der A 4 demnächst viel Geduld haben. In der kommenden Woche wird auf der Autobahn in Fahrtrichtung Aachen wieder eine Baustellenzufahrt eingerichtet, die mit Einschränkungen für den Verkehr verbunden ist.

Zwischen Frechen-Königsdorf und Kerpen-Horrem entsteht ein neuer Autobahnanschluss mitsamt Zubringer zur L 361/Aachener Straße. Die Bauarbeiten hatten im September 2016 begonnen, nun hat der Landesbetrieb Straßen NRW ein großes Einzelbauwerk vor der Brust: Eine Brücke über die Bahngleise muss errichtet werden.

Der Landesbetrieb Straßen geht davon aus, dass die Bauarbeiten weitere drei Jahre dauern, also bis zum Frühjahr 2021. Auf der Autobahn in Höhe der Baustellenzufahrt werden die vorhandenen drei Fahrstreifen verengt, es gilt Tempo 60.

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Zeitplan wird nicht eingehalten

Ursprünglich sollte die neue Anschlussstelle und der 1,4 Kilometer lange Zubringer (L 361n) bis Ende 2019 fertig sein. Dieser Zeitplan kann nicht eingehalten werden. Zudem sind die Kosten erheblich gestiegen. Zuletzt war noch von 15,6 Millionen Euro die Rede. Nach den neuesten Planungen geht der Landesbetrieb davon aus, dass das Bauprojekt mit rund 22,3 Millionen Euro zu Buche schlägt.

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Bernd Aulmann, Pressesprecher der zuständigen Straßen-NRW-Regionalniederlassung Ville-Eifel, führt die Kostensteigerung vor allem darauf zurück, dass seit den ersten Planungen bereits viele Jahre vergangen sind. So hat der Landesbetrieb schon 2014 eine Einhausung über die Bahngleise gebaut. Damals habe man die Gunst der Stunde genutzt, weil der Bahnverkehr während eines Bauprojekts in Düren ohnehin gesperrt war; wenn man eigens für die Einhausung eine gesonderte Bahnsperrung hätte beantragen müssen, wäre mit einer Wartezeit von zwei bis fünf Jahren zu rechnen gewesen, so Aulmann.

Stahldach soll Gleise schützen

Das Stahldach soll nun die Gleise schützen, wenn die Bahnbrücke errichtet wird. Doch allein die Instandhaltung der Einhausung verursache Kosten, so der Pressesprecher.

Im Verlauf der Bauarbeiten ist bereits eine Brücke über den Habbelrather Weg entstanden. Dabei handelt es sich um einen Wirtschaftsweg, den auch gerne Wanderer und Fahrradfahrer nutzen. Für das Bauwerk war bereits im Herbst 2016 eine Baustellenzufahrt errichtet worden, die über die Standspur der Autobahn führte. Sie wurde Ende Januar vorläufig entfernt und wird nun wieder eingerichtet. Dies soll am kommenden Montag und Dienstag geschehen, erklärt Aulmann.

Deswegen steht von Montag, 22 Uhr, bis Dienstag, 5 Uhr, auf der Autobahn hinter Königsdorf in Fahrtrichtung Aachen nur ein Fahrstreifen zur Verfügung. Am Dienstag von 9 bis 15 Uhr können laut Angaben des Landesbetriebs zwei Fahrstreifen genutzt werden. Danach stehen wieder drei Fahrstreifen zur Verfügung, allerdings mit verengten Fahrbahnbreiten und mit einer Geschwindigkeitsbegrenzung auf 60 km/h.

Die Zubringerstraße, die parallel zur Nord-Süd-Kohlebahn verlaufen wird, soll mit einem neuen Kreisverkehr zwischen Königsdorf und Horrem an die L 361 angebunden werden. Bei dem neuen Autobahnanschluss handelt es sich um eine Teilanschlussstelle, wie es im Fachjargon heißt. Man kann dort später nur in Richtung Köln auffahren und in Richtung Aachen abfahren.

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