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Ökumenische NachbarschaftshilfeWie durch das Ehrenamt Frechen zur neuen Heimat wurde

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Ökumenische Nachbarschaftshilfe 2

Gaby Mackowski am Aushang zur Ökumenischen Nachbarschaftshilfe in Frechen

  • Als Gaby Mackowski nach Frechen zog, orientierte sie sich nicht langsam, sondern engagierte sich direkt ehrenamtlich.
  • Wie auch ihr das selbst geholfen hat und warum das Ehrenamt ihr so wichtig ist, erzählt sie im Portrait.

Frechen – Wer neu in einen Ort gezogen ist, hat vieles um die Ohren und muss sich orientieren. Ganz oben auf der Agenda steht bei den meisten Leuten eher nicht, sich sofort ehrenamtlich zu engagieren. Gaby Mackowski hat aber genau das getan.

Bereits kurz nach dem Umzug nach Frechen im Januar trat sie der Nachbarschaftshilfe im Ort bei. „Geplant war das nicht. Ich bin da einfach drüber gestolpert“, sagt die 63-Jährige lachend. Im März ist ihr der Aushang der Ökumenischen Nachbarschaftshilfe Königsdorf an der Kirche aufgefallen. „Da bin ich spontan reingegangen, um mich zu erkundigen.“ Doch bei nur mal nachfragen blieb es nicht. „Die Damen haben mich gleich ins Team aufgenommen.“

Herzliche Begrüßung und persönlicher Kontakt

Dass sie sich bereits so kurz nach dem Umzug engagiert im Ort, liegt auch an der tollen Nachbarschaft, sagt sie. „Wir wurden sofort herzlich begrüßt. Das hat es natürlich leicht gemacht, sich hier wohlzufühlen.“ Durch den persönlichen Kontakt im Ort fühlte sie sich auch schneller dazugehörig. Denn durch die Nachbarschaftshilfe lernt Mackowski nicht nur selber viele der Menschen kennen, sondern wird auch von den Einheimischen immer wieder angesprochen. „Egal ob ich beim Bäcker, Fleischer oder Supermarkt bin, überall kenne ich die Leute und die kennen mich.“

Mithilfe der Tätigkeit bei der Nachbarschaftshilfe kann sie zur Gemeinschaft etwas beitragen. „Ich gehe einmal die Woche zu einem älteren Pärchen und spiele mit der Frau Karten oder wir essen Kuchen zusammen. In der Zeit kann der Mann dann mal rausgehen. Der kümmert sich sonst immer um sie“, beschreibt sie ihre Aufgabe. Zusätzlich sitzt Gaby Mackowski mit ihren Damen, wie sie die anderen Frauen nennt, regelmäßig zu den Sprechzeiten im Büro.

Die Initiative

Die Ökumenische Nachbarschaftshilfe Königsdorf ist eine gemeinsame Initiative der Evangelischen Christusgemeinde Brauweiler Königsdorf und der katholischen Pfarreiengemeinschaft Frechen mit Unterstützung durch den Caritasverband Rhein-Erft. Sie bietet vielfältige Nachbarschaftshilfe unter dem Motto „miteinander-füreinander“ an und hat sich zum Ziel gesetzt, das soziale Miteinander im Ort zu fördern.

Königsdorfer können sich unterschiedlichen Bereichen engagieren. Von einer Fahrradwerkstatt über die Reparaturhilfe Kö-Repair, der Hilfe für Flüchtlingen und Sprachkursen bis hin zu Nachhilfe für Schülerinnen und Schüler. Auch Hilfe in Form von Ersatz-Großeltern für Familien vermittelt die Nachbarschaftshilfe oder bietet regelmäßige Besuche für alleinstehende Senioren oder eingeschränkte Menschen an. (jes)

„Ich will immer sofort mit allem loslegen. Durch meine Damen habe ich gelernt, ruhiger zu werden“, beschreibt sie sich. Ihr Engagement helfe ihr, sich wertgeschätzt und gebraucht zu fühlen, sagt sie. Fünf Stunden pro Tag arbeitet Mackowski auch noch in einem Logistikunternehmen in der Buchhaltung, aber das Ehrenamt halte jung im Kopf, ist sie sich sicher. „Ich kann nur jedem empfehlen, sich nach dem Umzug irgendwie zu engagieren“, rät Mackowski. „Wenn man die Augen offen hält, findet jeder etwas passendes.“ Ein weiterer Tipp ist, einfach mal auf den Dorffesten vorbeizuschauen. „Da sind immer Gruppen, denen man sich anschließen kann.“

Ehrenamtliches Engagement war der Frechenerin aber nicht fremd. Schon in ihrem alten Wohnort hat sie sich jahrelang als Trainerin in einem Sportstudio mit eingebracht. „Das ist aber nicht vergleichbar.“

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