Wohnen in FrechenGWG will Grundstück von der Stadt an der Toni-Ooms-Straße kaufen

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Die GWG will das Grundstück an der Kreuzung von Alfred-Nobel-Straße und Toni-Ooms-Straße (hinten) kaufen und bebauuen.

Die GWG will das Grundstück an der Kreuzung von Alfred-Nobel-Straße und Toni-Ooms-Straße (hinten) kaufen und bebauuen.

Frechen – Im Rhein-Erft-Kreis betreut die GWG rund 3700 Wohnungen, doch das aktuelle Bauvorhaben in Frechen ist für die kommunale Wohnungsgesellschaft eine „große Hausnummer“, wie Geschäftsführer Achim Leirich sagte. Seit mehreren Jahrzehnten habe die GWG kein so großes Projekt mehr umgesetzt. An der Kreuzung Toni-Ooms-Straße/Alfred-Nobel-Straße will das Unternehmen einen Komplex mit rund 80 Wohnungen und einer Kindertagesstätte bauen.

Fünf Betreuungsgruppen

Das knapp 5000 Quadratmeter große Grundstück gehört der Stadt Frechen, am Dienstag entscheidet der Stadtrat darüber, ob es an die GWG verkauft wird. Vorab informierte Achim Leirich die Politiker jetzt über die Pläne der GWG. Damit befassten sich der Stadtentwicklungsausschuss und der Sozialausschuss am Dienstag in einer gemeinsamen Sitzung.

Wie Leirich erläuterte, sollen auf dem Eckgrundstück rund 80 Wohnungen entstehen, bei der Hälfte davon handelt es sich um öffentlich geförderten Wohnraum. Vorgesehen ist zudem eine Tiefgarage mit 90 Stellplätzen und E-Tankstellen. Als erstes bezugsfertig sein soll die Kita mit fünf Betreuungsgruppen, die ebenfalls auf dem Grundstück geplant ist.

Zwei bis drei Zimmer geplant

70 Prozent der Wohnungen sollen zwei bis drei Zimmer haben, mit Gesamtgrößen zwischen 45 und 53 Quadratmeter, auch einige Fünf-Zimmer-Wohnungen sind vorgesehen. Jahrelang wurden so große Wohnungen gar nicht mehr gebaut, so Leirich, doch die Nachfrage sei mittlerweile wieder gestiegen, zum Beispiel von Familien mit mehr als zwei Kindern. Die Kaltmiete solle bei den öffentlich geförderten Wohnungen 5,75 Euro pro Quadratmeter betragen, bei den frei finanzierten Wohnungen liege sie bei 9,50 bis 10 Euro.

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Im Ausschuss wurde auch allgemein über den Mangel an bezahlbarem Wohnraum in Frechen debattiert. „Wir haben keine Grundstücke, die wir sofort bebauen könnten“, berichtete Jürgen Kemmerling vom Fachdienst Stadtentwicklung, Liegenschaften und Bauordnung auf die Frage der Politiker zu aktuellen Bauvorhaben. „Mittelfristig müssen wir Grundstücke bereitstellen“, monierte Stefani Tiefenbach (SPD).

Auch die Stadt sei in der Pflicht, für bezahlbaren Wohnraum zu sorgen. „Die Nachfrage nach bezahlbarem Wohnraum ist groß und wächst weiter“, sagte Leirich. Es sei schwierig, das Problem zeitnah zu lösen: „Wir können keine Wohnungen an der Stange produzieren.“ Potenzial sieht Leirich noch am Rosmarweg in Grube Carl. „Das ist ein guter Standort“, erläuterte der GWG-Geschäftsführer. 2015 hatte es dort erste Pläne für Flüchtlingsunterkünfte gegeben, zwischenzeitlich wurden dort Container aufgestellt, um geflüchtete Menschen unterbringen zu können.

Neues Stadtviertel

Die Pläne, dort in Schnellbauweise Unterkünfte zu schaffen, landeten jedoch in der Schublade. „Es ist aber eine offene Schublade“, sagte Leirich. Die Idee, in dem Gebiet neue Wohnbebauung zu schaffen, könne man wieder aufgreifen.

Es gebe dort bereits bestehende städtische Wohngebäude, so Leirich. Man könne ergänzende Wohngebäude errichten – oder aber man plane in größeren Dimensionen, reiße die vorhandenen Gebäude ab und ersetze sie durch Neubauten. Dann, so Leirich, könnte dort so etwas wie ein neues Stadtviertel entstehen. Doch das ist eher Zukunftsmusik.

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