Hoher WartungsaufwandViele Brunnen nach Winterpause im Rhein-Erft-Kreis angeschaltet
Rhein-Erft-Kreis – „Wenn alle Brünnlein fließen, so muss man trinken“, heißt es in einem fast 500 Jahre alten Volkslied. Das ist bei heutigen Springbrunnen, die über Umwälzpumpen sprudeln, nicht zu empfehlen.
Aber auch für eine Erfrischung der Hände oder auch nur den netten Anblick reicht es nicht überall. Viele Wasserspiele werden oder wurden nach der Winterpause in diesen Tagen wieder angestellt. Manche jedoch bleiben trocken.
Bergheim
In der Kreisstadt werden die Brunnen in diesen Tagen in Betrieb genommen oder sprudeln bereits. „Alles, was intakt ist, wird laufen“, sagt Stadtsprecher Michael Robens. Das gilt für den Glasbläser- und den Klüttenbrunnen sowie für den Am Wildwechsel in Quadrath-Ichendorf, und auch für den beliebten Abenteuer-Spielbrunnen am Innenstadt-Marktplatz, in dem bei entsprechendem Wetter vergnügt Kinder planschen, für die Rotonde am Medio und für den Brunnen auf dem Kentener Hubertusplatz.
Trocken bleibt dagegen der Historienbrunnen an der Georgskapelle. Die Wurzeln der Bäume haben die Leitungen im Boden zerstört. Erst im Zuge der Neugestaltung der Fußgängerzone ist Abhilfe vorgesehen.
Oberaußem und Rheidt verdanken das kühle Nass den Initiativen der Bürger. Der Turbinenbrunnen wurde vor drei Jahren in Privatinitiative um Norbert Otto wieder flott gemacht, der Springbrunnen auf dem Rheidter Anger erfreut sich der liebevollen Pflege der Dorfgemeinschaft. An der Niederaußemer Paulusstraße kümmern sich die KG-Senatoren um das kühle Nass, das aus Mühlsteinen quillt.
Kerpen
Die Brunnen vor dem Rathaus und in der Kirchstraße waren nach Auskunft der Stadtverwaltung zu oft Opfer von Vandalismus. Hier wachsen inzwischen Frühlingsblumen in den zu Beeten umgestalteten Becken. Dieses Schicksal ereilte schon vor Jahrzehnten die Anlagen im Sindorfer und im Buirer Bürgerpark.
Nicht in Betrieb sind auch die Brunnen in Türnich und Brüggen, wo Bauarbeiten im Umfeld abgewartet werden, und in Neu-Bottenbroich, wo eine Reparatur ansteht. Der Horremer Brunnen auf dem Friedrich-Ebert-Platz wird voraussichtlich im Juni repariert und in Gang gesetzt.
In Manheim-neu dagegen plätschert der Brunnen, der im alten Ort ab- und im neuen wieder vor dem Ehrenmal aufgebaut wurde. Auch auf dem Stiftsplatz sprudelt das Wasser wie gewohnt. „Die Bürger würden das überall gerne sehen, aber die Unterhaltung ist sehr aufwendig, auch wegen des Vandalismus“, sagt Stadtsprecher Erhard Nimtz.
Elsdorf
Nur in Giesendorf gibt es einen Brunnen, der nach Mitteilung der Stadtverwaltung von April bis Oktober in Betrieb ist. Er ist zu finden vor der alten Schule, zurzeit im Schatten des Maibaums.
Bedburg
Auf vier Springbrunnen bringt es Bedburg. Der auf dem Markt in der Innenstadt ist nach Angaben der Stadtverwaltung ebenso in Betrieb wie der in der Rather Friedensstraße. Sebastianus, der auf der Brunnensäule in Königshoven gemäß der Legende pfeildurchbohrt ausharrt, wartet jedoch noch auf Erfrischung.
Schon seit Jahren versiegt sind die Fontänen an der Buchholzer Straße in West. Auch wenn die Brunnen längst nicht mehr wie weiland der „Brunnen vor dem Tore“ der Wasserversorgung der Menschen dienen, haben sie ihre Attraktivität nicht verloren.
Im Alltag finden sie allerdings nicht immer die gebührende Beachtung. Sie werden überdies immer wieder mutwillig oder fahrlässig beschädigt oder verschmutzt. Viele von ihnen sind jedoch beliebte Treffpunkte, zumal wenn Bänke in ihrem Umfeld zum Verweilen einladen.