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1,8 Millionen Euro investiertMedizinhandel Doc-Check zieht nach Hürth

Lesezeit 3 Minuten
Auf 2000 Quadratmetern Fläche – hier eine Panoramaaufnahme – entsteht ein hochautomatisiertes Versandlager für Medizinprodukte.

Auf 2000 Quadratmetern Fläche – hier eine Panoramaaufnahme – entsteht ein hochautomatisiertes Versandlager für Medizinprodukte.

Hürth – Die Halle an der Dieselstraße 6 im Gewerbegebiet Nord-Ost wirkt eher unscheinbar. Doch im Innern entsteht gerade ein modernes, hochautomatisiertes Versandlager für Medizinprodukte. Das Unternehmen Doc Check Medizinbedarf und Logistik verlegt seinen Firmensitz von Weil im Schönbuch bei Stuttgart nach Hürth und investiert 1,8 Millionen Euro in den neuen Standort.

Doc Check ist nach eigenen Angaben einer der größten Versender für Medizinprodukte und -technik, medizinische Einrichtung und Instrumente. Zum Sortiment gehören etwa 15 000 Medizinprodukte – vom Blutdruckmessgerät über das Stethoskop bis hin zu medizinischem Zubehör wie Verbandsstoffe, Pflaster, Desinfektionsmittel, Spritzen und Kanülen. Auch die klassische Arzttasche hat der Shop im Sortiment, dazu Berufskleidung. Kunden des Shops sind Krankenhäuser und medizinisches Fachpersonal wie Ärzte, Rettungssanitäter, Hebammen, Pfleger und Heilpraktiker. Verschickt wird nach Deutschland, Österreich, in die Schweiz und in die Benelux-Staaten.

Die Wurzeln der Handelstochter von Doc Check reichen bis ins Jahr 1879 zurück. Damals gründete Albert Geisselmann bei Stuttgart ein Handelsunternehmen für Medizin- und Praxisbedarf. Im Jahr 2000 übernahm die Doc-Check-Gruppe die Geisselmann AG. Der Handel, der damals noch zu großen Teilen über Außendienstmitarbeiter abgewickelt wurde, wanderte zunehmend ins Internet. Nach Angaben von Unternehmenssprecherin Tanja Mumme gibt es heute nur noch einen kleinen Außendienst.

Den Umzug nach Hürth begründete Geschäftsführer Helmut Rieger vor allem mit dem Wachstum. „Unsere Kapazitäten am Standort Weil im Schönbuch waren erschöpft. Wir mussten uns neu aufstellen, um weiter zu expandieren. Rund um Köln können wir nun unser Wachstum neu skalieren und alle Synergien unter dem Doc-Check-Dach voll ausnutzen“, sagt Rieger. Die Versandtochter rückt nun auch näher an die Konzernmutter heran, die in Köln sitzt.

Viel Platz braucht der Medizinversender indes nicht. Für das Hochregallager mit computergestütztem Zugriff auf die gelagerten Produkte reichen die 2000 Quadratmeter Fläche in der gemieteten Halle aus, in der zuvor eine Filmproduktion ansässig war. Dazu kommen noch einige Büroräume. Es gibt aber Erweiterungsmöglichkeiten.

Am neuen Standort wird es zehn Arbeitsplätze in der Logistik geben, das Online-Verkaufsteam wird auf zehn Mitarbeiter verdoppelt. Der Umzug ist nach Unternehmensangaben für März geplant. Offiziell soll der Firmensitz im April nach Hürth verlagert werden.

Netzwerk

Das Herzstück der Doc-Check-Gruppe ist ein Internet-Netzwerk für medizinische Fachberufe. Mehr als 1,2 Millionen Mitglieder tauschen sich dort aus, bilden sich fort und erhalten Zugriff auf Internetseiten von Pharmazieunternehmen und Verlagen. Jeder zweite Arzt oder Apotheker in Deutschland ist nach Unternehmensangaben Doc-Check-Nutzer.

Auf das Handelsgeschäft mit Medizinprodukten und -technik legt die Doc Check Medizinbedarf und Logistik GmbH den Schwerpunkt.

Insgesamt 250 Mitarbeiter beschäftigt die Doc Check AG und erzielte im vergangenen Geschäftsjahr 2017 einen Umsatz von 28 Millionen Euro. (aen)

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