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„Die Leichtigkeit ist weg“Hürther Vereine fürchten die langfristigen Folgen der Krise

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In die Schulklassen kam der heilige Martin in Berrenrath. Die traditionellen Martinszüge mussten ausfallen.

In die Schulklassen kam der heilige Martin in Berrenrath. Die traditionellen Martinszüge mussten ausfallen.

Hürth – Volle Terminkalender hatten die elf Orts- und Dorfgemeinschaften für das vergangene Jahr. Doch durch die Corona-Pandemie mussten die zusammengeschlossenen Vereine dann einen Termin nach dem anderen streichen. Derzeit ist offen, wann vor Ort wieder Kirmes, Schützenfeste, Seniorennachmittage und Karneval gefeiert werden können. Hans Hermann Steppkes, Vorsitzender des Stadtverbands der Dorf- und Ortsgemeinschaften und der Dorfgemeinschaft in Berrenrath, hofft, dass es später im Frühjahr wieder losgehen kann. Vieles werde dann aber wohl anders sein.

Mit viel Einsatz haben die Ehrenamtler auch in der Pandemie dafür gesorgt, dass das gesellschaftliche Leben nicht vollständig zum Erliegen kommt, berichtet Steppkes. Auf Abstand und mit Maske seien Glückwünsche, Blumensträuße und Präsentkörbe zu Alters- und Ehejubiläen überbracht worden. Weil die Martinszüge ausfallen mussten, wurden in Hermülheim Weckmänner kontaktlos in die Schulen und Kitas gebracht, in Berrenrath besuchte St. Martin Grundschulklassen. In vielen Ortsteilen wurden Tannenbäume geschmückt oder Adventskränze aufgehängt – allerdings ohne Zusammenkünfte bei Glühwein und Musik.

Maifest soll erste richtige Veranstaltung in Hürth werden

Als erste Veranstaltung, bei der man sich wieder treffen kann, planen die Berrenrather nun das Maifest. Ursprünglich sollte das 250-jährige Jubiläum, das 2020 ausfallen musste, groß nachgefeiert werden. Nun wird aber wohl alles eine Nummer kleiner werden, ohne Zelt auf dem Wendelinusplatz.

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Der Vorsitzende des Stadtverbands befürchtet, dass die Folgen der Pandemie noch lange spürbar sein werden. „Die Gesellschaft hat sich durch Corona verändert“, sagt Steppkes. „Die Leichtigkeit ist weg.“ Auch die Vereine, deren Aktivitäten weitgehend ruhen müssen, leiden. Stephan Tiefenthal, Regionaldirektor der Kreissparkasse Köln, sorgt sich besonders um den Nachwuchs: „Den Vereinen fehlen zwei Jahrgänge.“ Um zumindest die Finanzen ein wenig aufzubessern, hat die Kreissparkasse zum Jahresende jeder Orts- und Dorfgemeinschaft einen Scheck über 250 Euro zukommen lassen. „Eine schöne Geste“, freut sich Steppkes, der darauf verweist, dass den Vereinen mit ihren Festivitäten auch eine Quelle zur Finanzierung ihrer Arbeit weggebrochen sei.

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