25-Millionen-Euro-InvestitionGründerzentrum und Geschäfte sollen in Hürth entstehen

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Auf dem Dreieck gegenüber „Bauhaus“ zwischen Luxemburger Straße, Pendlerparkplatz und Bahngleisen soll gebaut werden.

Auf dem Dreieck gegenüber „Bauhaus“ zwischen Luxemburger Straße, Pendlerparkplatz und Bahngleisen soll gebaut werden.

Hürth – Auf dem Dreiecksgrundstück zwischen Luxemburger Straße, Pendlerparkplatz Kiebitzweg und den Stadtbahngleisen in Hermülheim soll ein Bürokomplex mit Gründerzentrum, Hotel und Geschäften entstehen. Über das Projekt wurde schon vor drei Jahren diskutiert – jetzt steht die Planung von Projektentwickler Joachim Wollny offenbar kurz vor dem Abschluss. Mindestens 25 Millionen Euro will Wollnys Fundus-Gruppe investieren. Noch in diesem Jahr solle der Bauantrag gestellt werden, kündigt Wollny an. Vorausgesetzt, der Kaufvertrag mit der Stadt über das Grundstück sei bis dahin unter Dach und Fach.

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Das Grundstücksgeschäft stand schon auf der Tagesordnung des Hauptausschusses, der am Dienstagabend tagte. Doch die Verwaltung zog den Tagesordnungspunkt für den nichtöffentlichen Teil der Sitzung kurzfristig zurück. Laut Bürgermeister Dirk Breuer sind noch Details beim Notarvertrag zu klären. So will sich die Stadt Einfluss bei der künftigen Entwicklung des Komplexes in städtebaulich günstiger Lage sichern.

Fünfgeschossiger Gebäuderiegel

Geplant ist im südlichen Grundstücksteil ein 70 Meter langer, fünfgeschossiger Gebäuderiegel entlang der Luxemburger Straße, ungefähr auf Höhe von „Bauhaus“ auf der anderen Straßenseite. Dahinter sollen wie die Zinken eines Kamms vier Gebäude angeordnet werden, deren Höhe zur Nibelungensiedlung hin auf drei Geschosse abnimmt. Ein Bebauungsplan ist dafür nach Ansicht der Stadtverwaltung nicht erforderlich. Zum Pendlerparkplatz Kiebitzweg hin soll weiterer Parkraum geschaffen werden.

An der Stadt jedenfalls dürfte das Projekt nicht scheitern. Allerdings hat die Bezirksregierung Einwände gegen den vorgesehenen großflächigen Einzelhandel erhoben. Wollny will auf den 4000 Quadratmetern Einzelhandelsfläche im Erdgeschoss auch einen 2500 Quadratmeter großen Edeka-Supermarkt ansiedeln. Ein solcher Ankermieter sei wichtig, um die Wirtschaftlichkeit zu gewährleisten. Doch außerhalb sogenannter zentraler Versorgungsbereiche dürfen nur Läden mit höchstens 800 Quadratmeter Verkaufsfläche eröffnet werden.

Wollny hofft indes auf ein Umdenken bei der Bezirksregierung. Nach Freigabe der Ortsumgehung Hermülheim werde die Luxemburger Straße an dieser Stelle keine Hauptdurchfahrtsstraße mehr sein, die Stadt plane überdies, den Bereich städtebaulich zu entwickeln. Bürgermeister Breuer betont jedoch, dass die Stadt auf dem Dreiecksgrundstück keinen großflächigen Einzelhandel genehmigen dürfe. „Lebensmittelhandel an dieser Stelle ist aber im Interesse der Stadt und der Anwohner“, so der Verwaltungschef, „auf die Größe kommt es nicht an.“ Wollny hält das Projekt auch mit kleinteiligerem Einzelhandel für umsetzbar.

In den oberen Etagen sollen unter anderem günstige Büroräume für Existenzgründer entstehen. So wird Start Hürth, an dem die Stadt, die Kreissparkasse und die IHK Köln beteiligt sind, ein weiteres Gründerzentrum in dem Gebäudekomplex eröffnen. Der Hauptausschuss gab dafür grünes Licht. Bürgermeister Breuer hält die Lage im Schnittpunkt der Universitätsstädte Köln, Bonn und Aachen auch aufgrund der Nahverkehrsanbindung an die Linie 18 für „optimal“. Außerdem platze das Technologiezentrum auf dem Knapsacker Hügel „aus allen Nähten“.

Auch Projektentwickler Wollny spricht von einem „Objekt, das Spaß macht und an dieser Stelle absolut Sinn ergibt“. Der Fundus-Geschäftsführer hofft, dass die offenen Fragen bald geklärt werden. „Uns läuft ein wenig die Zeit weg“, sagt Wollny. „Mit jedem weiteren Monat wird das Projekt teurer.“

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