AmokdrohungSchulleitung des Ernst-Mach-Gymnasiums in Hürth bildet Krisenstab

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Die Polizei zeigte Präsenz vor dem Ernst-Mach-Gymnasium in der Bonnstraße. Die Kreispolizeibehörde ging aber nicht von einer aktuellen Bedrohungslage aus.

Die Polizei zeigte Präsenz vor dem Ernst-Mach-Gymnasium in der Bonnstraße. Die Kreispolizeibehörde ging aber nicht von einer aktuellen Bedrohungslage aus.

Hürth-Hermülheim – Zwei Streifenwagen standen vor der Turnhalle des Ernst-Mach-Gymnasiums an der Bonnstraße. Auf dem Gelände zeigten uniformierte Polizeibeamte Präsenz. Doch der Unterricht lief am Donnerstag nach Angaben des Schulleiters Martin Welz nach Plan – trotz einer mutmaßlichen Amokdrohung.

Am Freitag vergangener Woche waren Schmierereien an Fenstern in mehreren Gebäudeteilen der Schulen entdeckt worden. Darin seien Reizworte wie „Amoklauf“ und „sterben“ vorgekommen, außerdem das Datum 1. März 2018, berichtete Welz.

Eltern frühzeitig informiert

Die Schulleitung war alarmiert, sie schaltete Polizei, Stadt und Bezirksregierung ein. Die Schulleitung bildete ein Kriseninterventionsteam und informierte noch am frühen Nachmittag die Eltern mit einem Brief. Welz: „Wir wollten verhindern, dass über das Wochenende Gerüchte in den sozialen Netzwerken verbreitet werden.“

Auch in den folgenden Tagen wurden die Eltern der Schüler täglich per E-Mail über die Situation informiert. Für verunsicherte Lehrer und Schüler habe es professionelle Ansprechpartner in der Schule gegeben. „Die Polizei ist in ihrer Gefährdungseinschätzung nicht von einer aktuellen Bedrohungslage ausgegangen“, sagte Schulleiter Welz. „Das haben wir an die Eltern weitergegeben.“

Laut Polizeisprecherin Carmen Brandt wird wegen „Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung von Straftaten“ ermittelt. „Wir haben präventive und ermittlungstaktische Maßnahmen ergriffen“, formulierte Brandt vorsichtig. „Es gibt aber keinen konkreten Tatverdacht.“

Trotz Grippewelle seien am Donnerstag, dem Tag des angedrohten Anschlags, zwei Drittel der knapp 1000 Schüler zum Unterricht erschienen. Schulleiter Martin Welz wertete das „als Zeichen des Vertrauens in die Arbeit der Schule“. Ein „mulmiges Gefühl“ hätten er und seine Kollegen aber schon gehabt. „Ich denke, dass das eine sehr menschliche Reaktion ist“, sagte er.

Nach Unterrichtsschluss um 16 Uhr machte sich Erleichterung breit. „Die Kolleginnen und Kollegen des Krisenteams haben einen fantastischen Job gemacht“, lobte Martin Welz. „Das ist von allen Seiten bestätigt worden.“

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