Benefiz-Tag in FischenichDas ganze Dorf nimmt Anteil am Schicksal der Familie

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Unter anderem mit dem Kauf von Losen unterstützten die Besucher die Benefizveranstaltung.

Hürth-Fischenich – Michaela Berg und Sandra Quadt mussten sich am Sonntag mitunter die Tränen abwischen. Es sei traurig, dass ihre Freundin nicht mehr da sei. Schön sei es für sie jedoch zu erleben, wie viele Menschen Anteil nähmen.

Tragischer Verkehrsunfall am Einkaufszentrum

Die Fischenicherin starb an den Folgen eines schrecklichen Verkehrsunfalls am Samstag, 24. März, auf einem Zebrastreifen am Einkaufszentrum in Hürth. Ein 71-Jähriger hatte in seinem Wagen Gas- und Bremspedal verwechselte und Mutter und Tochter vor den Augen des Familienvaters und vieler Passanten überfahren.

Vier Wochen kämpfte die zweifache Mutter im Krankenhaus um ihr Leben. „Als sie starb waren wir alle wie gelähmt, fassungslos und hilflos zugleich“, erinnert sich Quadt.

Geld soll die Ausbildung der Kinder finanzieren helfen

Schlimm sei auch das Gefühl gewesen, nicht wirklich helfen zu können. Aus dieser Ohnmacht heraus sei die Idee entstanden, ein Sommer- und Familienfest für die Finanzierung der Ausbildung der Kinder des Unfallopfers zu organisieren. Nie hätten sie und ihre Mitstreiter es für möglich gehalten, dass der ganze Ort die Idee unterstützen würde.

Gratis-Auftritte von Karnevals-Stars

Tatsächlich wurde das Motto der Veranstaltung „In unserem Veedel“ am Sonntag gelebte Wirklichkeit. Kostenlos traten die Domhätzje, die Kolibris und der Hürther Jungstar „De Frechdachs“ auf.

Die Schirmherrschaft übernahm Bürgermeister Dirk Breuer. Norbert Gräfen, Vorsitzender der Dorfgemeinschaft Fischenich, führte als Moderator durch den Nachmittag. Die Kinder der offenen Ganztagsschule hatten Plakate für das Fest gemalt. Zahllose Sachspenden konnten die Veranstalter entgegennehmen.

Tochter geht noch immer auf Krücken

Mit seinen Kindern war auch der Mann der Verstorbenen zu dem außergewöhnlichen Sommer- und Familienfest gekommen. Auch wenn es seiner Tochter inzwischen besser geht, kann sie noch nicht ohne Krücken laufen. „Es tut schon gut, diesen Zusammenhalt im Ort zu erleben“, sagte der Vater. Oft heiße es ja, diesen Zusammenhalt habe es nur früher gegeben. „Doch hier ist er immer noch da.“

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