Gerade fertiggestelltNeue Lärmschutzwand an Ortsumgehung in Hürth schon beschmiert

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Die ersten Graffiti-Sprayer haben sich bereits an der neu errichteten Schallschutzwand in Efferen verewigt.

Die ersten Graffiti-Sprayer haben sich bereits an der neu errichteten Schallschutzwand in Efferen verewigt.

Hürth-Efferen – Erst vor wenigen Wochen wurde die neue Lärmschutzwand in Höhe des Höninger Wegs fertiggestellt. Die Wand soll die Anwohner in den dahinter liegenden Wohngebieten vor dem Verkehrslärm der Luxemburger Straße schützen, die demnächst vierspurig ausgebaut wird.

Ein Hingucker ist das mehr als 300 Meter lange und sechs Meter hohe Schallschutzbauwerk allerdings nicht. Längst haben sich auch die ersten Graffiti-Sprayer auf der Mauer verewigt. Der FDP und den Freien Wählern ist das ein Dorn im Auge: Die gemeinsame Fraktion forderte im Planungsausschuss, die Lärmschutzwand zu begrünen.

Lärmschutzwand in Hürth bereits in der Bauphase beschmiert

Eine gute Visitenkarte seien die Graffiti am Ortseingang sicher nicht, meint der Efferener Ortsvorsteher Thomas Blank. Der Christdemokrat hat festgestellt, dass die Lärmschutzwand bereits in der Bauphase beschmiert wurde. In diese Kerbe schlägt nun die Fraktion FDP/FWH. Die Wand sei „der erste Eindruck, den ein Besucher von Hürth bekommt, wenn er Hürth von Köln oder von der Autobahn aus anfährt“, heißt es in einem Antrag im Planungsausschuss.

Die Fraktion schlägt deshalb vor, die Wand zur Straße hin zu begrünen. Dadurch könne verhindert werden, dass sie wieder beschmiert wird, argumentiert der sachkundige Einwohner Dr. Christian Karaus, zudem könne das Blattwerk weiteren Schall schlucken. Karaus verweist auch darauf, dass die alte Schallschutzwand an dieser Stelle begrünt gewesen sei.

Straßen NRW spricht von Sicherheitsbedenken

Die Verwaltung leitete das Anliegen weiter an den Landesbetrieb Straßen NRW. Dort sieht man keine Chancen dafür, vor der Mauer zu pflanzen. Dafür reiche der Platz nach dem vierspurigen Ausbau der Luxemburger Straße nicht aus, der Asphalt werde bis an die Wand heranreichen. Der Landesbetrieb führt außerdem Sicherheitsbedenken an.

Lärmschutzwände müssten alle drei Jahre auf ihre Sicherheit hin kontrolliert werden, erklärte Torsten Gaber, Sprecher von Straßen NRW, auf Nachfrage. Dafür sei eine „handnahe Sichtprüfung“ vorgeschrieben – die Prüfer müssen also herankommen an die Lärmschutzwand. Es sei nicht sinnvoll, sie alle drei Jahre wieder freischneiden zu müssen. Die Kontrollen würden sehr ernst genommen – erst recht, nachdem auf einer Autobahn bei Köln eine Autofahrerin durch ein herabstürzendes Teil einer Lärmschutzwand ums Leben gekommen sei.

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FDP/FWH schlagen vor, die Lärmschutzwand offiziell von Graffitikünstlern bemalen zu lassen und den Schmierereien dadurch den Raum zu nehmen. Dieser Idee kann auch Ortsvorsteher Thomas Blank etwas abgewinnen. Straßen NRW lehnt das aber ab – aus Gründen der Verkehrssicherheit, wie Sprecher Torsten Gaber betont: „Autofahrer könnten durch ein Kunstwerk an dieser Stelle abgelenkt werden.“

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