Hardy Remagen wird 300 Jahre altVon der kleinen Metzgerei zum großen Unternehmen

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400 Kilogramm Frikadellen können im Neubau pro Stunde in einem Wendelbandfroster tiefgefroren werden.

400 Kilogramm Frikadellen können im Neubau pro Stunde in einem Wendelbandfroster tiefgefroren werden.

Hürth – Das Familienunternehmen Hardy Remagen aus dem Hürther Norden plant den nächsten Schritt. Zum 300-jährigen Bestehen des Wust- und Fleischwarenspezialisten in diesem Jahr hat Remagen bekanntgegeben, seinen Umsatz von knapp 62 Millionen Euro (inklusive Farmhaus) auf mehr als 100 Millionen Euro steigern zu wollen. Dafür investiert das Unternehmen acht Millionen Euro in die Erweiterung seines Firmengeländes im Norden von Hürth.

Derzeit umfasst die Produktionsfläche An der Hasenkaule 9-13 knapp 3000 Quadratmeter, bald sollen es 13 000 sein. Dafür errichtet Remagen einen Neubau, der an das bereits bestehende Gebäude anschließen soll. Dieser Neubau wird zweigeteilt sein. In einem Teil der neuen Produktionsfläche soll die Frikadellen-Produktion stattfinden. Mittels vier Wendelbandfrostern können pro Stunde jeweils 400 Kilogramm frisch gebratene Frikadellen tiefgefroren werden.

Im zweiten Teil des Neubaus werden Spezialitäten von Farmhaus auf 1450 Quadratmetern Fläche produziert. Im Spätsommer dieses Jahres soll die Erweiterung des Firmengeländes fertig sein. Auch eine moderne Kühlanlage (betrieben mit dem natürlichen Kältemittel NH3), innovative Dampfkessel, neue Lüftungs-, Filter- und Druckanlagen und eine effiziente Wärmerückgewinnung sind Teil der Erweiterung. In der neuen Produktionsstätte sollen verstärkt Fertiggerichte hergestellt werden.

Führung in zehnter Generation

Angefangen hat alles vor 300 Jahren an der Lintgasse in Köln. Dort gründete Jacob Remagen eine kleine Metzgerei. Aus der klassischen Handwerksmetzgerei wurde ein modernes Unternehmen. Heute beliefert Remagen Kunden in ganz Deutschland mit Wurst- und Fleischspezialitäten. Unter anderem kommt seit 2002 die Stadion-Wurst des 1. FC Köln von dem Hürther Unternehmen.

Bald wird die zehnte Generation der Familie Remagen in Person der Töchter von Inhaber Frank Remagen, Nina und Nane Remagen, das Unternehmen leiten. Nina Remagen ist derzeit für Marketing und Vertrieb zuständig, Nane Remagen leitet die Produktion.

Ein hauseigenes Entwicklungsteam ist immer auf der Suche nach neuen Rezepturen. Zusatzstoffe sollen laut Remagen auf ein geringes Maß reduziert werden. Außerdem verzichtet der Wurst- und Fleischfabrikant auf Geschmacksverstärker und versucht, Allergene in seinen Produkten zu reduzieren. Nach eigenen Angaben setzt das Unternehmen auf eine ökologische und ressourcenschonende Wirtschaftsweise. „Genuss mit Leidenschaft“ hat Remagen als seine Unternehmensphilosophie gewählt.

Im Jubiläumsjahr unterstützt Remagen viele soziale Einrichtungen, so zum Beispiel die Hürther Tafel, den Kalker Mittagstisch, die Aktion Kinderträume, Dat Kölsche Hätz, Ukrainische Waisenkinder, Kölsche Fründe und die Aktion Kölner Lichtblicke.

Außerdem hat das mittelständische Unternehmen zu den Feierlichkeiten zwei überlieferte und für Remagen typische Rezepturen wieder aufleben lassen. So gibt es die „Bratwurst anno 1718“ und die „Kesselwurst anno 1718“ nach traditioneller Herstellungsweise in der Produktauswahl.

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