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Jahresrückblick 2020Das war das Jahr in Hürth

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Gegen eine Futterspende kann man Tiere vom Gnadenhof am Gertrudenhof per Webcam in seine Konferenzen zuzuschalten. Besonders Lama „Cinderella“ ist gefragt.

Hürth – Auch in den Kommunen im Rhein-Erft-Kreis stand das Jahr 2020 natürlich ganz im Zeichen der Corona-Pandemie. Aber auch die Kommunalwahlen, viele neue Bauprojekte und persönliche Geschichten prägen das vergangene Jahr. Heute blicken wir nach Hürth.

Januar:

Das Rathaus soll einen neuen Eingangsbereich bekommen. Das schlägt Bürgermeister Dirk Breuer vor. Geplant ist ein Anbau vor dem Haupteingang am Otto-Räcke-Platz, das Foyer soll entkernt, umgestaltet und mit einer Infotheke versehen werden. Bürger sollen sich leichter im Rathaus orientieren können und die Mitarbeiter sicherer fühlen. Eingeplante Kosten: 1,4 Millionen Euro. Der Beschluss steht noch aus. (aen)

Februar:

„Mir für üch“ („Wir für euch“) heißt es bei den Stadtwerken. Der neue Slogan ist zwar mundartlich nicht ganz korrekt, soll aber laut Vorstand Stefan Welsch dazu beitragen, das Image zu verbessern und die Stadtwerke als regionales, kundenfreundliches Unternehmen zu präsentieren. Mit neuen Angeboten wie einem Stromtarif und Telefondienstleistungen sollen neue Kunden gewonnen und das Defizit gedrückt werden. (aen)

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März:

Die Salus-Klinik wächst. Auf dem Eckgrundstück an der Sudetenstraße entstehen drei Neubauten. Dort werden 26 Appartements eingerichtet für Patienten, die nach therapierter Alkohol- oder Medikamentensucht fit für ein selbstständiges Leben gemacht werden. Auch der IT-Dienstleister Navacom zieht mit 20 Mitarbeitern ein. Sieben Millionen Euro werden laut Klinikunternehmer Alfons Domma investiert. (aen)

April:

RWE Power nimmt auf dem Knapsacker Hügel eine neue Lagerhalle für Klärschlamm in Betrieb. Dort wird Schlamm aus kommunalen Kläranlagen gelagert, der in den umliegenden RWE-Kraftwerken mitverbrannt wird. Zehn Millionen Euro wurden investiert. Seit 1994 verbrennt RWE Klärschlamm in Hürth und Frechen. 2017 baute der Energieversorger ein Zwischenlager in Knapsack, das nun erweitert wurde. (aen)

Mai:

Abstand halten, lautet die Devise in der Corona-Pandemie. Anstelle von persönlicher Begegnung trifft man sich oft per Videokonferenz. Landwirt Peter Zens vom Gertrudenhof hat eine clevere Ideen, wie solche trockenen Runden ein wenig aufgelockert werden können: Gegen eine Futterspende bietet er an, Tiere von seinem Gnadenhof per Webcam zuzuschalten. Besonders Lama „Cinderella“ ist gefragt. (aen)

Juni:

Der Stadtbus fährt auf Wasserstoff ab: Die Regionalverkehr Köln AG hat im Auftrag der Stadtwerke fünf neue Brennstoffzellen-Hybridbusse in Betrieb genommen, weitere fünf sollen Folgen. Bis Ende 2021 soll die komplette Flotte Diesel auf den umweltfreundlichem Wasserstoff umgestellt sein, der als Nebenprodukt im Chemiepark Knapsack anfällt. Aus dem Auspuff der dann 16 Busse kommt Wasserdampf. (aen)

Juli:

Das Studio 3 der ehemaligen MMC-Studios wird zur Heimstatt der Schleckermäuler: Der Kölner Süßwarenhersteller Hitschler verlegt seinen Firmensitz in den Medienpark, der seit 2017 zur Bernd-Reiter-Gruppe gehört. 55 Beschäftigte aus der Verwaltung ziehen mit nach Kalscheuren. Im Werksverkauf können Naschkatzen Brause-Ufos, Fruchtgummis und die berühmten „Hitschies“, dragierte Kaubonbons, kaufen. (aen)

August:

Nach 16-monatiger Bauzeit nimmt das Sana-Krankenhaus einen neuen Operationssaal in Betrieb. Der OP und die Nebenräume sind in einem Anbau im Bereich der früheren Haupteingangs untergebracht, der größtenteils unter der Erde liegt. Im Anschluss werden auch die beiden OP-Säle im Altbau umgebaut. Insgesamt investiert Sana sieben Millionen Euro in das Hürther Krankenhaus. (aen)

September:

Die Hürther Feuerwehr nimmt als erste im Kreis eine ferngesteuerte Drohne in Betrieb. So können sich Einsatzkräfte aus der Luft einen Überblick über Brandorte verschaffen, ohne sich in Gefahr zu bringen. Das maßangefertigte Fluggerät kann auch mit Wärmebildkamera oder einem Messgerät für Schadstoffe ausgerüstet und bei der Suche nach Vermissten eingesetzt werden. 37.000 Euro hat die Wehr ausgegeben. (aen)

Oktober:

Die Stadtwerke planen ein neues Betriebsgebäude mit Verwaltungs- und Sozialräumen auf dem Bauhof an der Kalscheurener Straße. Der Verwaltungsrat hat dafür bis zu 18 Millionen Euro freigegeben. Der aus den 80er-Jahren stammende Altbau platzt längst aus allen Nähten. In dem Gebäude mit Alublechfassade und geschwungenen Architektur soll auch ein Kundencenter untergebracht werden. (aen)

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November:

Das Handelsunternehmen Aldi Süd eröffnet zwei neue Filialen, die mit Investitionssummen von jeweils vier Millionen Euro ziemlich teuer waren. Am südlichen Ortseingang von Fischenich musste der Discounter auch einen Kreisverkehr an der Bonnstraße zur Erschließung bauen, für das Neubaugebiet Efferen-West schreibt die Gestaltungssatzung teure Klinkerfassaden und begrünte Dächer vor. (aen)

Dezember:

Corona verhagelt die Bilanz für das Familienbad De Bütt. Das Bad muss wegen der Pandemie monatelang geschlossen bleiben und kann auch danach nur von einer begrenzten Zahl von Besuchern genutzt werden. Die Folge: Das Defizit wird wohl auf drei Millionen Euro steigen. Das schwarz-grüne Bündnis will auf die Kostenbremse treten; die Verwaltung sagt, dass auch über höhere Eintrittspreise nachgedacht werden müsse. (aen)

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