Kreativer ProtestFarbe bekannt für ein buntes Hürth

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Bunt präsentierten sich die Teilnehmer der Demonstration, um für Offenheit und Toleranz in Hürth zu werben.

Bunt präsentierten sich die Teilnehmer der Demonstration, um für Offenheit und Toleranz in Hürth zu werben.

Hürth – Es war ein friedlicher Protest, erfüllt von lockeren Gesprächen, angeregten Diskussionen, Kinderlachen und Musik. Mehr als 100 Hürther kamen am Samstag zum Berliner Platz und bekannten Farbe für ein tolerantes und menschenfreundliches Hürth. Gekommen waren auch Ratsmitglieder aus den Fraktionen von CDU, Grüne, SPD und Linke, Politiker der Piraten sowie Familien mit ihren Kindern. „Wir sind mehr“, hatten sie beispielsweise auf Plakate geschrieben und „Hürth ist bunt“.

Die Mahnwache war schon aus der Ferne auszumachen. Kunterbunt hatten die Demonstranten den Platz mit Luftballons geschmückt. Und bunt waren auch die Gemälde, die insbesondere der Hürther Nachwuchs mit Kreide auf den Platz malte. Federführend hatte Thomas Stegh (43) die Mahnwache organisiert hat. „Wir wollen heute und hier ein Zeichen setzen gegen Rechts“, erklärte er. „Und wir wollen der AfD keine Plattform geben“, ergänzte Michael Grulich (41) aus Hürth.

Die AfD hatte sich mit einem Infostand ebenfalls unmittelbar am Berliner Platz postiert. Im sozialen Netzwerk, aber auch mit Flyer und Plakaten hatte Stegh mobil gemacht. Denn noch einmal sollte sich ein Vorfall, wie er sich vor zwei Wochen in Hürth-Efferen ereignet hatte, nicht wiederholen. Laut Polizei hatte es damals an einem Infostand der AfD in Efferen eine Auseinandersetzung zwischen einem Bundestagsabgeordneten der Partei und zwei Männern aus dem Rhein-Erft-Kreis gegeben, in deren Verlauf der Politiker bei einem Handgemenge leicht verletzt wurde. „Im sozialen Netzwerk wird der Vorfall allerdings als Terroranschlag in Efferen gepostet“, schimpfte Stegh.

„Fremdenfeindlichkeit war noch nie eine Alternative, erst recht nicht in Deutschland“, meint Judith Laux. Gar nicht früh genug könne man damit anfangen, das auch seinen Kindern zu vermitteln.

Allerdings müssten die Politiker auch die Ängste der Bürger sehr ernst nehmen, Ängste zum Beispiel vor der Globalisierung, Islamisierung und der Entfremdung im eigenen Land, erklärte Martin Drude (53). Als „entspannt und ruhig“ beschrieb die Polizei vor Ort die Situation. Mit einem Großaufgebot zeigte sie am Samstag Präsenz.

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