Leck in FernwärmeleitungViele Hürther mussten kalt duschen

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In einem Bogen wurde das neue Leitungsstück in der engen Baugrube um das alte Rohr herum gelegt.

In einem Bogen wurde das neue Leitungsstück in der engen Baugrube um das alte Rohr herum gelegt.

Hürth – Kalt duschen mussten am Freitag viele Hürther, deren Heizung und Warmwasserversorgung über die Fernwärme läuft. Grund waren Reparaturarbeiten an einer leckgeschlagenen Hauptleitung des Fernwärmenetzes an der Schnellermaarstraße unweit des Otto-Maigler-Sees. Die Arbeiten waren aufwendig und sollten den ganzen Tag lang dauern. Betroffen vom Ausfall der Fernwärme waren rund 2100 Haushalte in Gleuel und Berrenrath.

Aufgefallen war das Leck bei der Rohrnetzüberwachung. „Zwischen Stahlrohr und Kunststoffummantelung liegen Sensoren, die Feuchtigkeit erkennen“, erklärt Steffen Nehrkorn, Betriebsingenieur bei den Stadtwerken. „So bemerken wir Rohrbrüche sehr schnell.“

Bis zu 110 Grad heißes Wasser fließt durch das Rohr in Gleuel

Kleinere Rohrbrüche im Fernwärmenetz, an das etwa 7000 Abnehmer angeschlossen sind, kämen schon mal vor, aber eine Hauptversorgungsleitung sei selten betroffen. Durch das 500 Meter lange Rohr mit 300 Millimetern Durchmesser fließt 80 bis 110 Grad heißes Wasser von der Wärmetauscherstation am Von-Geyr-Ring bis zu einem Schacht mit Unterverteilern an der Zieskovener Straße.

Auch für Bauleiter Francesco Calio von der Leitungsbaufirma Pierenkemper aus Frechen war es eine nicht alltägliche Baustelle. „Es ist schon eine Herausforderung, ein neun Meter langes, eine Tonne schweres Rohrstück in U-Form in einer engen Baugrube zwischen vielen Fremdleitungen einzufädeln und zu verschweißen“, schildert der Experte. Zumal es beim Rohrbruch schnell gehen müsse und die Baustelle nicht lang planbar sei.

Hürth: 35.000 Liter heißes Wasser mussten vor der Reparatur abgelassen werden

Gebrochen war die Leitung an einem Festpunkt. „Dort ist das Rohr in einem Betonblock fixiert“, sagt Steffen Nehrkorn von den Stadtwerken. Zwei Kompensatoren an beiden Enden des einbetonierten Rohrstücks fangen Leitungsausdehnungen durch Temperaturschwankungen auf.

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Das neue Leitungsstück wurde als Dehnungsbogen um den nun abgeklemmten Festpunkt herumgelegt, der selbst Rohrbewegungen aufnehmen kann. Bis zum Abend sollte die Leitung in Betrieb gehen. Vor der Reparatur mussten 35 000 Liter heißes Wasser abgelassen werden; allein das dauerte rund zwei Stunden. Die Baugrube wird erst in ein paar Tagen geschlossen.

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