Mehr Wohnraum für Kölner StudierendeStudentendorf in Hürth-Efferen wird ausgebaut

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Die Norwegerhäuser auf dem Campus sollen größeren Neubauten mit mehr Plätzen weichen.

Die Norwegerhäuser auf dem Campus sollen größeren Neubauten mit mehr Plätzen weichen.

Hürth-Efferen – Nach jahrelanger Diskussion ist der Weg frei für den Ausbau des Studentendorfs in Efferen. Der Planungsausschuss hat dem Bebauungsplan einstimmig zugestimmt und damit den zwischen der Verwaltung und dem Kölner Studierendenwerk ausgehandelten Kompromiss auch formal besiegelt.

Demnach können auf dem Campus östlich der Luxemburger Straße zwischen Höninger Weg, Hahnenstraße, Rondorfer Straße und der Kiesgrube in den kommenden Jahren bis 250 neue Wohnheimplätze geschaffen werden.

„Nach sechs Jahren ist es endlich soweit, dass wir den Bebauungsplan beschließen können“, betont der Leitende Stadtbaudirektor Manfred Siry. „250 Studierende, die eine Bleibe finden werden, sind ein gutes Ergebnis.“ Auch der Sprecher des Studierendenwerks, Dr. Klaus Wilsberg, erklärte, man sei „mit dem Ergebnis des Bebauungsplans zufrieden, da er unseren Verhandlungen mit der Stadt Hürth entspricht“.

Hürth: Bewohner protestieren gegen Erweiterung

Der Kompromiss ist Ergebnis eines zähen Ringens. Ursprünglich wollte das Studierendenwerk angesichts der Wohnungsnot, die auch die Studierenden an den Kölner Hochschulen hart trifft, das Studierendendorf mit aktuell knapp 1100 Betten deutlich stärker erweitern. Nach dem Ergebnis einer 2015 vorgelegten Machbarkeitsstudie wären bis zu 800 zusätzliche Wohnheimplätze auf dem 65.000 Quadratmeter großen Gelände möglich gewesen.

Die Expansionspläne schreckten die Hürther Kommunalpolitiker auf. Sie fürchteten, dass Efferen den Zuzug von derart vielen Studierenden nicht verkraften würde. Die Nahverkehrsverbindungen nach Köln – hauptsächlich die ohnehin oft überfüllte Stadtbahnlinie 18 – seien darauf nicht ausgelegt. Auch von den Bewohnern der anliegenden Wohngebiete gab es Proteste.

Der Stadtrat beschloss schließlich, einen Bebauungsplan aufzustellen, um das Wachstum zu begrenzen. Schließlich fand man einen Kompromiss mit dem Studierendenwerk. Im September 2019 wurde ein städtebaulicher Vertrag unterschrieben.

Das ist für die Erweiterung in Efferen geplant

Zum Gesamtpaket gehört, dass das Studierendenwerk ein Grundstück für den Bau einer sechsgruppigen Kita in Erbpacht bereitstellt und auf eigene Kosten einen öffentlichen Spielplatz errichtet. Aus Artenschutzgründen werden Fledermaus- und Starenkästen aufgehängt, der alte Baumbestand soll möglichst erhalten werden. Den Forderungen der Nachbarn wird entsprochen, indem die Gebäudehöhen im Bereich der angrenzenden Wohnbebauung von vier auf höchstens drei Etagen begrenzt wird.

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Für die neuen Wohnheimplätze werden vor allem die sogenannten Norwegerhäuser – zweigeschossige Holzhäuser im skandinavischen Baustil – durch größere Neubauten ersetzt. Geplant ist darüber hinaus ein Mehrzweckbau mit Platz für die Verwaltung. Zum Zeitplan konnte der Sprecher des Kölner Studierendenwerks noch keine genauen Angaben machen. „Die Errichtung von 250 Wohnplätzen ist für einen längeren Zeitraum vorgesehen“, teilte Wilsberg auf Anfrage mit. „Vor dem Start stehen noch Bauantrag, Baugenehmigung und Ausschreibung.“

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