Vierspurigen Ausbau in EfferenUmgehung wird später fertig – Freigabe wohl erst 2021

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Weit vorangeschritten ist der Ausbau am Fachmarktzentrum an der Bonnstraße. Das Luftbild entstand Ende Mai.

Weit vorangeschritten ist der Ausbau am Fachmarktzentrum an der Bonnstraße. Das Luftbild entstand Ende Mai.

Hürth – Die Ortsumgehung Hermülheim wird noch einmal später fertig als geplant. Das wurde bei einem Infoabend des Landesbetriebs Straßen NRW deutlich, der auf großes Interesse stieß: Rund 130 Besucher drängten sich im Frankensaal des Bürgerhauses.

Nach Angaben von Werner Engels, Projektleiter Bau, wird der vierspurige Ausbau der Luxemburger Straße in Efferen wohl erst Mitte 2020 beginnen und bis 2021 dauern. Ob die eigentliche Ortsumfahrung, die zwischen Trierer und Beselerstraße einen 3,8 Kilometer langen Bogen um Hermülheim schlägt, schon früher freigegeben wird, steht noch nicht fest.

Die Ortsumgehung ist die mit Abstand größte Baustelle im Hürther Stadtgebiet. Die Kosten werden auf knapp 45 Millionen Euro beziffert. Baubeginn war im November 2015 im Bereich des Gewerbegebiets Kalscheuren.

Schlechter Boden

Inzwischen zieht sich die Trasse im Erdbau von der Trierer Straße bis zur Hans-Böckler-Straße. Die Anbindung des Fachmarktzentrums an den Kreisel Luxemburger Straße/Hürther Bogen über die neue Bonnstraße ist bereits asphaltiert. Dieser Abschnitt hatte schon zu Verzögerungen geführt, weil der Untergrund schlecht gewesen sei.

„Wir mussten den Boden bis 1,50 Meter Tiefe austauschen“, erklärt Projektleiter Engels. Ab Juli ist das Fachmarktzentrum über die verlegte Bonnstraße zu erreichen. Der Verkehr aus und in Richtung Fischenich wird zunächst provisorisch um den Kreisel Bonnstraße herumgeführt – der Verkehrsknoten muss der Umgehung weichen. Im November soll die Bonnstraße dann an dieser Stelle abgeklemmt werden.

Weit fortgeschritten ist auch der Bau einer Straßen- und zweier Gleisbrücken im Bereich des alten Güterbahnhofs sowie einer Fußgängerbrücke über die Trasse. Die Brücke an der Hans-Böckler-Straße ist fertig. Projektleiter Engels sagt, dass der Trassenbau bei „gutem Bauwetter“ zügig vorankomme. Das gelte auch für den zweiten Bauabschnitt von der Hans-Böckler-Straße bis zur Einmündung in die Luxemburger Straße.

„Da werden die Archäologen neben dem Bagger stehen“

Beim vierspurigen Ausbau der Luxemburger Straße von Efferen bis zum Kölner Militärring hakt es dagegen. „Die Ausführungsplanung ist noch nicht fertig“, so Engels. Es seien Details über die Verlegung von Versorgungsleitungen zu klären, außerdem verfüge Straßen NRW noch nicht über alle benötigten Grundstücke.

Auch die Archäologen haben ein Wort mitzureden. So befinde sich hinter der Autobahn auf Kölner Gebiet eine alte Festungsanlage im Boden. In der Ortsdurchfahrt Efferen sollen die archäologischen Bodenuntersuchungen parallel zu den Bauarbeiten erfolgen. Engels: „Da werden die Archäologen neben dem Bagger stehen.“

Der vierspurige Ausbau ist in drei Abschnitten geplant. Zunächst soll ab Mitte 2019 die 400 Meter lange Strecke zwischen Militärring und Autobahnanschluss Klettenberg ausgebaut werden, anschließend das Stück der Anschlussstelle bis zum Höninger Weg. Zuletzt kommt die Ortsdurchfahrt auf 800 Metern bis zum Abzweig der neuen Trasse in Höhe Beselerstraße an die Reihe.

„Das wird nicht ohne Einschränkungen gehen“

Der Ausbau soll in Fahrtrichtung Köln beginnen, anschließend wechselt die Baukolonne auf die andere Straßenseite. Auch während der Bauarbeiten werde die „Lux“ in beide Richtungen befahrbar bleiben, aber auf verengten Spuren. „Das wird nicht ohne Einschränkungen gehen“, räumt Engels ein. Das gilt auch für die Zeit nach der Fertigstellung. Dann wird an mehreren Straßeneinmündungen „rechts rein, rechts raus“, gelten.

Damit man dennoch in alle Richtungen fahren kann, werden Wendeschleifen in Höhe Beselerstraße und Autobahnanschluss gebaut. Anwohner äußerten bei der Bürgerinfo die Sorge, dass Autofahrer die Baustelle auf Schleichwegen durch die Efferener Wohngebiete umfahren werden.

Bürgermeister Dirk Breuer räumt ein, dass „die Bauphase mit Belastungen verbunden“ sein werde. Dafür würden die Anlieger aber später entlastet, wenn der Verkehr auf der vierspurigen Luxemburger Straße besser fließe. Die Hoffnung von Anwohnern der Bonnstraße in Fischenich auf weniger Verkehrsbelastung – vor allem durch Lkw – wird sich nach Einschätzung von Stadtbaudirektor Manfred Siry dagegen nicht erfüllen.

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