Auflösung statt GeburtstagsfeierBuirer Kirchenchor macht nach 160 Jahren Schluss

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Der St. Cäcilia Chor aus Buir anlässlich des 150-jährigen Jubiläums. (Archivbild)

Kerpen-Buir – Nach mehr als 160 Jahren ist Schluss. Der Kirchenchor St. Cäcilia Kerpen-Buir löst sich auf. 2020 hätte eigentlich die große 160-Jubiläumsfeier stattfinden sollen. Doch da die Zahl der aktiven Mitglieder krankheits- und altersbedingt derart dezimiert war, musste der Vorstand schweren Herzens den großen Festakt absagen. „Die Corona-Pandemie hat uns nicht gut getan, Auftritte mussten abgesagt werden und zu guter Letzt durften wir auch nicht mehr proben. Diese Auswirkungen haben uns voll getroffen mit negativen Auswirkungen“, bedauert Klaus Esser, der Vorsitzende des Vereins.

Chronik übergeben

Zum Abschied konnte Esser der Pfarrgemeinde St. Michael in Buir drei Kisten mit Chroniken, Dokumenten, Bildern und die Vereinsfahne des Chors übergeben. „Das ist mir sehr unter die Haut gegangen“, sagte der Vorsitzende. „Denn nun ist endgültig Schluss.“ Seine Rede zur 160-jährigen Jubiläumsfeier des Chors hatte er umsonst geschrieben.

Rückblickend war es eine großartige Zeit, berichtet er. Begonnen hatte alles im Dezember 1860, als 17 Buirer Männer den Männergesangsverein gründeten. Ihr Gründungsspruch: Des Lebens Sonnenschein ist Singen und Fröhlichsein. In späteren Jahren gab es eine Namensänderung, man nannte sich fortan St. Cäcilia Kirchenchor. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs fühlten sich immer mehr junge Menschen zum Chor hingezogen und auf Initiative des langjährigen Dirigenten Gottfried Beyenburg wurden auch Schülerinnen aufgenommen, die bis zum jetzigen „bitteren Ende“ aktiv blieben. Beyenburg erhielt das Ritterkreuz des päpstlichen Silvesterordens für seine kulturellen Verdienste.

Dirigent Kurt Moll

Ab 1958 übernahm der junge Sänger Kurt Moll den Dirigentenstab und formte den Chor in der Zeit von 1958 bis 1961 zu einer harmonischen Einheit. Die 70er-Jahre gestalteten sich zunächst schwierig, doch in dem neuen Vorsitzenden Jean Kraus hatte man nicht nur einen Gönner, sondern auch einen Mann mit großem Sachverstand gefunden. 30 Jahre begleitete er den Chor und wurde 2004 mit dem Papstorden Pro eccclesia et Pontefice ausgezeichnet.

Reisen ins Ausland

Der Kirchenchor St.Cäcilia hatte etliche engagierte Chorleiter. So konnten Hans Ansey, Engelbert Latz und Robert Sterkel musikalisch motivieren und überzeugen. Klaus Esser erinnert sich auch gern an die jährlichen Reisen innerhalb Deutschlands, aber auch ins Ausland. „Die stärkten unseren Zusammenhalt“.

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