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Beweglichkeit ist das ZielPräha-Bildungszentrum lud zum Tag der offenen Tür

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Interessierte konnten beim Tag der offenen Tür bei verschiedenen Gymnastikkursen zusehen.

Interessierte konnten beim Tag der offenen Tür bei verschiedenen Gymnastikkursen zusehen.

Kerpen-Horrem – Mit beiden Händen auf die Hüfte drücken und dann gegen den Druck arbeiten. So führten es die zwei Schülerinnen vor, die eine Ausbildung zur Physiotherapeutin machen. Mit der Technik sollen falsche Bewegungsmuster korrigiert werden. Beim Tag der offenen Tür des Präha-Bildungszentrums standen Schnupperkurse auf dem Programm. PNF war einer davon.

Hinter der Abkürzung verbirgt sich der sperrige Begriff Propriozeptive Neuromuskuläre Fazilitation. Physiotherapeuten verstehen darunter eine Therapie, die das Zusammenspiel von Sinnesrezeptoren, Nerven und Muskeln verbessert, etwa nach einer Gelenkoperation oder einem Bänderriss.

Im Kursus von Lehrerin Tina Heimann eignen sich die Schüler neben theoretischem auch praktisches Wissen an. Beim Tag der offenen Tür sind es Fallbeispiele, die die Schüler vorführen und die ihnen gleichzeitig als Vorbereitung auf das Examen dienen. „Bei PNF arbeiten wir mit verschiedenen Techniken und Mustern, die eine Wirkung auf die Muskeln haben. Durch Druck auf die Hüfte stabilisieren wir zum Beispiel den Lendenwirbelbereich“, erläutert Schüler Kevin Bardan. Der 23-Jährige absolviert ebenfalls eine Ausbildung zum Physiotherapeuten.

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Künstlerin zu Gast

Doch beim Tag der offenen Tür gab es nicht nur Physiotherapie und Gymnastik zu sehen. Die Schüler, Lehrer und Dozenten vermittelten den Besuchern auch theoretisches Wissen. Neugierige konnten zudem Kosmetik- und Massagetechniken an sich selbst ausprobieren lassen.

Als Gast hatte Präha-Geschäftsführerin Petra Witt die Malerin Christine Badenschneider eingeladen. Badenschneider machte 1992 selbst ihr Examen zur staatlich geprüften Gymnastiklehrerin am Bildungszentrum in Horrem. Die Ausbildung habe die Art verändert, wie sie ihren Körper wahrnehme, sagte Badenschneider. „Ich lasse die Gymnastik auch in meine Kunstwerke einfließen. Ich achte auf fließende Bewegungen, wenn ich mit dem Spachtel arbeite“. Geschwungene Linien und Wirbel auf ihren Bildern lassen erahnen, was die Künstlerin damit meint.

Ein wenig stolz ist Witt darauf, wenn sie von Absolventen wie Christine Badenschneider erzählt. „Die Leute wissen Bewegung mehr zu schätzen“, sagte Witt. In der dreijährigen Ausbildung zum Physiotherapeuten stehen unter anderem Fächer wie Anatomie, Physiologie des Menschen und Bewegungslehre auf dem Lehrplan. Ziel der Fächer, sagte Witt, sei nicht nur, dass die Schüler für ihren Beruf etwas mitnähmen, sondern auch für sich selbst.

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