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Eiserne Hochzeit in KerpenBei den Krülls war es Liebe auf den ersten Blick

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Seit 65 Jahren sind Margarete und Hubert Krüll verheiratet.

Kerpen-Mödrath – Margarethe Schlösser war zwölf Jahre alt, als sie nach Alt-Mödrath zog. In der Volksschule am neuen Wohnort hat sich Hubert Krüll, damals 14 Jahre alt, gleich am ersten Tag in sie verliebt. Doch die beiden nahmen noch einige Umwege bis sie 1956 heirateten. Heute feiern die Krülls eiserne Hochzeit.

Margarethe Krüll (87) hat die ersten Lebensjahre in Merzenich verbracht. Nach Abschluss der Mödrather Volksschule lernte sie zu nähen, „da verdiente ich nur ein Taschengeld“. Danach arbeitete sie dann in einem Haushalt.

Hubert Krüll (89) wurde in Alt-Mödrath geboren, wo er auch aufwuchs. Nach der Schule arbeitete er als Hilfsschlosser in der Brikettfabrik Fürstenberg. „Es war ja damals nach Kriegsende kaum ordentliche Arbeit zu bekommen.“ Nach der Schließung von Fürstenberg wechselte Krüll zu Rheinbraun auf den Wachtberg. Mit 25 begann er eine Lehre zum Elektriker. Bei Rheinbraun arbeitete er, bis er 1991 nach 46 Arbeitsjahren in den Ruhestand ging.

Kerpen-Mödrath: Hochzeit in St. Quirinus

„Es war Liebe auf den ersten Blick“, sagt der Jubilar. „Allerdings war es zunächst nur eine jugendliche Verliebtheit“, fügt seine Frau hinzu. 1950 hat er sie für das Maifest ersteigert „für 5,20 Mark“, erzählt der Jubilar amüsiert. „Ich habe bei der amerikanischen Versteigerung die entscheidenden 20 Pfennige draufgelegt.“ Nach einigen Jahren kamen beide Mitte der 50er-Jahre wieder zusammen und heirateten 1956 standesamtlich, im darauffolgenden Mai in St. Quirinus im alten Mödrath kirchlich.

Das Ehegeheimnis

Sie sagt: „Er war anfangs schnell beleidigt. Aber das habe ich ignoriert. Seitdem streiten wir uns nicht mehr. Sein Hobby ist knuttern, aber das ist liebenswert.“

Er sagt: „Sie hat ihren eigenen Willen. Das schätze ich. In der Not, etwa bei meiner Herzoperation vor einigen Jahren, ist sie immer aktiv und unterstützt, wo sie kann.“ (ftz)

Da die Umsiedlung des Ortes bereits anstand, zogen sie zunächst bei seinen Eltern ein. 1961 bauten sie ein Haus an der Einsteinstraße im neuen Ort und zogen 28 Jahre später in Margarethe Krülls ebenfalls umgesiedeltes Elternhaus an der Piusstraße. Dort erfreuen sie sich am großen, bis heute liebevoll gepflegten Garten, in dem auch eine Hortensie blüht, die sie zur Hochzeit geschenkt bekamen und die alle Umzüge mitgemacht hat.

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Weitere gemeinsame Hobbys sind oder waren größere Radtouren, Wandern und Kreuzworträtsel. Hubert Krüll ging zudem 60 Jahre lang zum Kegeln beim örtlichen Club „Werp Holz dofür“. Margarethe Krüll hat 60 Jahre lang im Mödrather Kirchenchor gesungen. Täglich spielen beide Qwirkle, eine mehrschichtige Variante von Domino. „Da führt er genau Buch drüber. Statistiken sind seins“, sagt sie lächelnd. Gefeiert wird mit zwei Kinder und einem Enkelkind im nächsten Mai.

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