KerpenKleine Buchten sollen für mehr Leben im Neffelbach sorgen

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Mit dem Bagger entfernen Mitarbeiter des Erftverbands Teile der Uferböschungen und legen damit im Flussbett Aufschüttungen an. So wird der schnurgerade Bachverlauf naturnäher gestaltet. Tiere und Pflanzen können sich ansiedeln.

Mit dem Bagger entfernen Mitarbeiter des Erftverbands Teile der Uferböschungen und legen damit im Flussbett Aufschüttungen an. So wird der schnurgerade Bachverlauf naturnäher gestaltet. Tiere und Pflanzen können sich ansiedeln.

Kerpen – Mit der Renaturierung des Neffelbaches ist zwischen Bergerhausen und Langenich schon begonnen worden.

Mitarbeiter des Erftverbands entfernen dort Uferbefestigungen auf der nördlichen Bachseite und legen auf der südlichen damit Verschüttungen an, so dass kleine Buchten entstehen in die auch Totholz eingebaut wird.

Kleine Buchten werden im Neffelbach zwischen Bergerhausen und Langenich angelegt, die die Geschwindigkeit des Wassers reduzieren.

Kleine Buchten werden im Neffelbach zwischen Bergerhausen und Langenich angelegt, die die Geschwindigkeit des Wassers reduzieren.

So wird der bislang schnurgerade verlaufende Bach auf einer Länge von 800 Metern „entfesselt“. Unterschiedliche Strömungsgeschwindigkeiten, ruhige Bereiche und Flachwasserzonen entstehen. Dies soll die Artenvielfalt in diesem Bereich erhöhen, ohne dass massiv in den vorhandenen Baumbestand eingegriffen werden muss.

Mehr verschiedene Tiere und Pflanzen

Untersuchungen haben ergeben, dass in renaturierten Bachläufen wesentlich mehr Tiere und Pflanzen unterschiedlicher Art leben. In der europäischen Wasserrahmenrichtlinien haben sich die Mitgliedsstaaten der Europäischen Union verpflichtet, Flüsse und Seen bis zum Jahr 2027 wieder in einen „guten ökologischen und chemischen Zustand“ zu versetzen.

Die Arbeiten zwischen Bergerhausen und Langenich bilden nur den Auftakt für die Renaturierung des Baches auf Kerpener Gebiet: So sollen etwa auch kleine Wasserabstürze zwischen Niederbolheim und Blatzheim beseitigt werden. Zudem soll der Neffelbach, der im Parrigwald zwischen Kerpen und Horrem in die Erft fließt, auch dort wieder natürlichere Strukturen erhalten.

Bachufer wird auf einer Länge von 160 Metern neu gestaltet

Das größte Projekt aber ist im Bereich des Neffelbach-Umfluters an der Maastrichter Straße geplant: Dort wird in diesem Jahr mit dem Abbruch des geräumten Hochhauses begonnen. Sobald das Gebäude verschwunden ist, wird das Bachufer auf einer Länge von 160 Metern neu gestaltet. Bislang fließt der Neffelbach dort in einem vier Meter tiefen Zwangsbett. Die umgebende Geländeoberfläche soll nun so abgesenkt werden, dass eine 15 Meter breite Auenlandschaft entsteht. Geplant ist dort zudem auch eine weitere Brücke.

Rund 75 000 Euro will der Erftverband für die Renaturierungen des Neffelbaches auf Kerpener Gebiet ausgeben, Der Rest, rund 80 Prozent der Gesamtkosten, wird mit Fördermitteln des Umweltministeriums finanziert.

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