Kino beendet täglichen BetriebSo soll es mit dem Kerpener Capitol-Theater weitergehen

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Im Capitol-Theater in Kerpen werden in Zukunft nicht mehr täglich Filme gezeigt.

Kerpen – Am Montag waren Silke und Bernd Schmitz, Betreiber des Capitol-Theaters, und ihr Team noch mit Aufbauarbeiten beschäftigt. Am Abend spielte die New Orleans Jazz Band of Cologne in dem traditionsreichen Kinosaal unter dem Motto „Christmas Time in New Orleans“. Solche Konzerte und andere Veranstaltungen könnte es nun häufiger geben: Denn ab Donnerstag, 9. Dezember, wird der tägliche Filmabspielbetrieb in dem Kino mit zwei Sälen eingestellt. So soll es mehr Zeit für Veranstaltungen geben, die bislang meistens nur montags möglich waren, wenn im Hauptsaal keine Filme gezeigt wurden.

„Wir machen eine Tür zu und dafür eine andere auf“, erläutert Bernd Schmitz die neue Konzeption. Bislang habe man wegen des laufenden Filmprogramms immer wieder Anfragen für Kulturveranstaltungen, aber auch private Feste absagen müssen. Jetzt werde man in dieser Hinsicht „viel flexibler“ sein.

Im Capitol-Theater in Kerpen werden Gäste am Platz bedient

Seit 1950 besteht das Capitol-Theater an der Kölner Straße, das von Bernd Schmitz’ Großeltern gegründet wurde. Mehrere Generationen verbinden mit dem Kino einen besonderen Filmgenuss, kann man sich doch im Filmsaal auch an eine Theke setzen oder sich bei schummriger Beleuchtung gemütlich am Sitzplatz bedienen lassen. Dabei bot das Kino nicht nur die aktuellen Blockbuster-Produktionen, sondern als Programmkino auch immer wieder anspruchsvolle Filme, über die hinterher oft auch noch diskutiert wurde.

So mangelt es auch nicht an Auszeichnungen. Fast alljährlich gab es den Kinoprogrammpreis der Film- und Medienstiftung. Als Kulturstätte ist das Kino auch immer wieder für Theateraufführungen, Konzerte und festliche Veranstaltungen genutzt worden.

Kino-Betreiber kritisiert Parkplatzmangel in Kerpen

Das soll nun mehr werden, da sich das tägliche Filmgeschäft nicht mehr wirtschaftlich betreiben lasse, sagt Schmitz. Gründe dafür seien vor allem „die neue Corona-Schutzverordnung, die erheblich steigenden Betriebskosten, die Absagen aktueller Filmstarts und die massiv einbrechenden Besucherzahlen seit November“. Streaming-Dienste für zu Hause, aber auch der ab 2022 geplante Anstieg der Löhne für Minijobber würden die Rahmenbedingungen für das Kino weiter erschweren. Zudem gebe es tagsüber kaum freie Parkplätze an der Kölner Straße. Das erschwere es, nachmittags in der Woche im Kino Kinder und Familienfilme anzubieten.

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Einmal im Monat soll es im Capitol-Theater weiter ein „Filmcafé“ mit einem Arthaus-Film geben. Zudem werde es weiter Schulvorstellungen und Schul-Kino-Wochen geben. Auch können Kinofilme privat gebucht werden.

Am Sonntag, 12. Dezember, läuft um 15 Uhr noch ein Kinderprogramm mit den Filmen „Elise und das vergessene Weihnachtsfest“ und „Weihnachten im Zaubereulenwald“. Ab 17.30 Uhr werden die Filme „Respect“ und „Contra“ gezeigt. Am Montag, 13. Dezember, spielen dann wie geplant die Jungen Trompeter, bevor es am Dienstag, 14. Dezember, die letzte Filmvorführung in diesem Jahr geben wird. Gezeigt wird „Die Feuerzangenbowle“ mit Heinz Rühmann. Dazu wird auch das passende Getränk serviert.

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