Kommentar zum Hambacher ForstRWE steht nach dem Rodungsstopp vor einem Scherbenhaufen

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Hambacher_Forst

Der Hambacher Forst ist zum Symbol im Kampf um die künfte Energiepolitik in Deutschland geworden. 

Kerpen – Der Tag dürfte bei RWE als Schwarzer Freitag in die Historie eingehen. Wähnte sich der Konzern in der Auseinandersetzung um den Hambacher Forst nach dem Abschluss der wochenlangen Räumung zu Wochenbeginn noch als Sieger, stehen die Verantwortlichen nun vor einem Scherbenhaufen.

Die Entscheidung des Oberverwaltungsgerichts Münster, für den Forst einen vorläufigen Rodungsstopp zu verfügen, bedeutet für das Unternehmen einen finanziellen Tiefschlag. RWE reagierte geschockt, die Anleger schickten den Aktienkurs weiter auf Talfahrt.

Nachweise für Notwendigkeit der sofortigen Rodung fehlen

Insbesondere die Begründung des Gerichts lässt dabei aufhorchen: Weder RWE noch der Bezirksregierung Arnsberg als zuständiger Bergbaubehörde sei es gelungen, den Nachweis zu führen, dass die sofortige Rodung im Interesse des Gemeinwohls notwendig sei, weil andernfalls die Energieversorgung nicht mehr gewährleistet wäre.

Dabei hatte der Konzern genau dieses Argument immer wieder angeführt: Werde die Kohle unter dem Wald nicht herausgebaggert, könnten in Teilen des Landes die Lichter ausgehen, lautete das Mantra. Umso erstaunlicher, dass das Unternehmen allem Anschein nach die Beweise dafür schuldig blieb.

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Nun ist RWE jedoch nicht der einzige Protagonist, dem Versäumnisse vorgeworfen werden können. Auch die Politik in Bund und Land hat es jahrelang versäumt, für klare Verhältnisse in der Energiepolitik zu sorgen. Und genau das hätten am Ende alle verdient: Sowohl die, die den Forst aus Sorge um das Klima retten wollen; als auch die, die sich wegen des Gerichtsentscheids nun Sorgen um ihre Jobs machen.

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