Ohne VorankündigungRWE sperrt nördliche Zufahrt zur Kartbahn in Kerpen

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Seit Dienstagmorgen ist die K53, die alte B 477 an der Kartbahn, gesperrt. 

Kerpen-Manheim-alt – Verdutzt standen Autofahrer am Dienstag vor dem Abzweig der alten Bundesstraße 477, die bis Montag die Kreisstraße 53 war, in die neue B 477n. Security-Mitarbeiter von RWE Power haben die Straße gesperrt, die Zufahrten blockiert. Die Straße wird eingezogen, da die Tagebaubagger das Gelände abtragen werden.

Die Sperrung erfolgte, offenbar um Demonstrationen zu verhindern, bei Nacht und Nebel ohne Vorankündigung. Auch vorwarnende Schilder im Vorlauf der Sperrung waren heute noch nicht zur Hand und aufgestellt. Am Morgen wurden die Alleebäume auf dem Abschnitt zwischen B 477n und alter A 4 gefällt. Auch ein Stück Straße wurde bereits weggebaggert. Damit ist auch die Zufahrt über die alte A4 zur Kartbahn von Norden aus nicht mehr möglich.

RWE fällt Bäume und Sträucher vor Tagebau

Parallel dazu haben Arbeiter im Vorfeld des Tagebaus Hambach damit begonnen, Bäume und Sträucher zu fällen, auch im Bereich, in dem früher Haus Bochheim stand. In dem betroffenen Geländeabschnitt zwischen Hambacher Forst, Kartbahn und B 477n.

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Dort soll eine geplanten Seezunge („Manheimer Bucht“), entstehen, um in den nächsten Jahren Material für die abschließende Wiedernutzbarmachung des Tagebaus Hambach zu gewinnen. Das Material sei, wie RWE Power mitteilt, erforderlich zur Herstellung dauerhaft standsicherer Böschungen und damit der Gestaltung der Wald-See-Landschaft, die dem Tagebau nach dem Ende der Kohlegewinnung folgen wird.

RWE: Kies und Sand liegen außerhalb des Tagebaus Hambach

Die für die sichere Modellierung der Tagebauböschungen benötigten Kiese und Sande lägen vor allem im östlichen Bereich des genehmigten Abbaufeldes und außerhalb des Hambacher Forstes. In anderen Bereichen, wie auf der oberen Sohle auf der Höhe von Morschenich-alt und im Böschungssystem der aktuellen Gewinnungsseite, sei das benötigte Material nicht in ausreichender Menge und Qualität verfügbar, begründet der Tagebaubetreiber die Notwendigeit der Manheimer Bucht.

Das bestätige auch, so RWE weiter, ein Fachgutachten, das der Braunkohlenausschuss beauftragt hatte und das dessen Arbeitskreis Hambach vergangene Woche vorgestellt worden ist. Die Gewinnung von Kohle ist dort nicht beabsichtigt, und auch der Hambacher Forst soll laut genehmigtem Plan nicht weiter verkleinert werden.

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Der Verkehr wird über die bereits vor Jahren neugebaute B 477n geführt. Bis spätestens Mitte 2022 will RWE eine Werkstraße errichteten, sodass die jetzt erforderlichen Umwegfahrten zwischen Buir auf der einen und Elsdorf und Bergheim auf der anderen Seite durch eine kürzere Verbindung für den örtlichen Verkehr wieder entfallen können.

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