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Viele FeiernAnwohner an der Kommandeursburg klagen über zu viel Lärm

Lesezeit 3 Minuten
Blatzheimer Bürger machten ihrem Ärger über den nächtlichen Lärm Luft.

Blatzheimer Bürger machten ihrem Ärger über den nächtlichen Lärm Luft.

  • An der Kommandeursburg gibt es regelmäßig Partys
  • Viele Anwohner leiden unter dem Lärm
  • Der Hauptausschuss beschloss ein Maßnahmenpaket

Kerpen-Blatzheim – Vielen Menschen aus Blatzheim, die in der Nähe der Kommandeursburg wohnen, ist es oft zu laut, wenn dort gefeiert wird. Im Hauptausschuss machten sie das deutlich.

Josef Noe sprach im Namen der Anwesenden, als er sagte: „Es gibt bei Veranstaltungen dort oft eine Lautstärke, die nicht mehr angemessen ist.“ Zwar habe er beobachtet, dass Mitarbeiter des Ordnungsamtes bei Veranstaltungen im Auto vorgefahren seien. „Aber sie sind noch nicht einmal ausgestiegen.“ Auch die Polizei, die man gerufen habe, sei zu spät gekommen. „Wir fühlen uns machtlos.“

Unterschriftenliste gegen Lärmbelästigung

Dabei habe keiner der Politiker vor, den Betrieb der Kommandeursburg als Veranstaltungsstätte infrage zu stellen, betonte Uwe Paffenholz von der SPD, der Bürgermeister Dieter Spürck eine Unterschriftenliste gegen die Lärmbelästigungen übergab. Ähnlich äußerte sich auch CDU-Fraktionsvorsitzender Klaus Ripp. Aber er sagte auch: „Wir müssen dort den Lärm messen, daran kommen wir nicht mehr vorbei.“

Neben der lauten Musik rauben vor allem die Feuerwerke, die bei vielen größeren Familienfeiern abgebrannt werden, den Anwohnern den Schlaf. Anwohner Noe sieht außerdem Brandgefahr: „Nur etwa 100 Meter entfernt gibt es eine Heumiete.“

Die Probleme sind nicht neu

Ripp bestätigte die Schwierigkeiten: „Diese Probleme sind nicht neu. Private Feuerwerke sind nicht genehmigt. Nur wenn sie von einem professionellen Feuerwerker durchgeführt und vorher angemeldet werden, dürfen sie stattfinden. In diesem Jahr waren aber nur drei Feuerwerke angemeldet.“ Lachen aus den Zuschauerreihen war die Reaktion. „Da finden viel mehr Feuerwerke statt“, sagte einer.

Paffenholz regte unangemeldete Lärmmessungen an. Bürgermeister Spürck riet den Bürgern, Lärmprotokolle zu führen. Er warnte, Verstöße könnten auch Auswirkungen auf die Konzession haben.

Mehr Kontrollen und Knöllchen

Ingpeer Meyer von der SPD schlug vor, das Parkverbot im Umkreis bei Veranstaltungen zu kontrollieren und Knöllchen zu verteilen. Blatzheimer sehen die Wirkung kritisch, weil die Gäste oft aus entfernten Städten kämen. Wolfgang Scharping von der UWG sagte, er sei nicht dagegen, wenn Autos abgeschleppt würden, die falsch parkten.

Der Grüne Peter Abels warnte die Betreiber davor, zu große oder durch Feuerwerk und Musik zu laute Feiern auszurichten. Wie die Verwaltung mitteilte gelte die Konzession rund um die Uhr und für maximal 400 Personen. Nur auf einer der drei Außenterrassen sei Musik erlaubt. Nachts gebe es einen Anspruch auf Ruhe, hieß es in der Sitzung.

Betreiber der Kommandeursburg waren nicht zu erreichen

Der Hauptausschuss beschloss ein Maßnahmenpaket: Zum einen sollen Gespräche mit den Gewerbetreibenden auf der Kommandeursburg geführt werden, dann soll der Arbeitskreis Verkehr über die verkehrlichen Probleme beraten. Dazu sollen Ordnungsmaßnahmen beschlossen werden. Diese wurden „aus einsatztaktischen Grünen“ im nicht-öffentlichen Teil Sitzung besprochen. Die Betreiber der Kommandeursburg waren gestern nicht zu erreichen.

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