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Kippels siegt in Rhein-Erft„Wichtig, dass die Jugend in der Politik mitmachen will“

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Georg Kippels91

Dr. Georg Kippels (CDU, links) hat sein Direktmandat im Wahlkreis 91 knapp verteidigt.

Rhein-Erft-Kreis – Das Rennen um das Direktmandat im Wahlkreis 91 war eine lange Zeit knapp. Zeitweise lagen nur 23 Stimmen zwischen CDU-Kandidat Dr. Georg Kippels und seinen Konkurrenten Aaron Spielmanns von der SPD. Am Ende reichte es für Kippels, der Bedburger konnte seinen Platz im Bundestag verteidigen. Wir sprachen mit ihm noch am Wahlabend.

Ihr Konkurrent Aaron Spielmanns (SPD) hat es Ihnen schwer gemacht – wie erleichtert sind Sie?

Kippels: Natürlich sehr erleichtert, denn ich hatte den Plan, meine bisherigen Themen fortführen und das Kernthema Strukturwandel weiterzuentwickeln. Das war in jedweder Hinsicht, auch mit Blick auf einen jungen Konkurrenten, ein anderer Wettbewerb. Ich habe viel gelernt. Es braucht zum Beispiel ganz viel Überzeugungsarbeit, die jüngere Generation in komplexere Gedanken einzuarbeiten und ihnen zuzugestehen, dass sie wenig Geduld hat, aber ihnen auch in die vielen Facetten der Themen aufzuzeigen. Es ist richtig und wichtig, dass die Jugend in der Politik mitmachen will.

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Welchen Auftrag leiten Sie für sich aus diesem engen Ergebnis ab?

Wenn man sich die Ergebnisse im Bund anschaut, haben sich nur ganz, ganz wenige einen großen Abstand erarbeiten können. Als Ergebnis bleibt, dass es auch im Rhein-Erft-Kreis wieder mehr Politikangebote gibt. Die Botschaft an die jüngere Generation muss sein, dass wir als CDU themenschärfer unterwegs sein und Inhalte stärker herausarbeiten wollen.

Wer wird Kanzler? Auf welche Koalition läuft es hinaus?

Mir wäre es natürlich sehr recht, wenn es eine Jamaika-Koalition unter Armin Laschet würde. Die CDU mit ihrer klassischen sozialen Marktwirtschaft, die FDP mit ihrer liberalen Marktwirtschaft und die Grünen mit ihrem ökologischen Schwerpunkt in der Wirtschaft – das wäre eine gute Kombination, um die Wirtschaft ans Laufen zu bringen mit dem Ziel eines klimaneutralen Deutschlands.

Warum hat die CDU so herbe Verluste erlitten? Auch Ihnen ging es bei den Prozenten an den Kragen.

Uneinigkeit ist in der Politik immer schädlich. Wenn man an einem Strang zieht, ist man doppelt und dreifach überzeugend. Wenn man sich über Köpfe und Positionen streitet, ist das nicht förderlich. Und dann sind noch Zufallsfehler dazugekommen wie mit Armin Laschets Stimmzettel am Wahltag. Was meine Wahl angeht: Im Verhältnis zur CDU im Bund habe ich noch ein hervorragendes Ergebnis erzielt.

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Wie geht’s für Sie weiter in Berlin?

Dafür ist es wichtig zu wissen, ob die CDU Teil der Regierung ist. Ich will mich weiter mit dem Thema Gesundheit beschäftigen. Die Entwicklungspolitik fand ich sehr spannend, würde aber gerne auch mit Blick auf den Strukturwandel im Rheinischen Revier den Schwerpunkt allgemeine deutsche Wirtschaftspolitik wählen, also in den Wirtschaftsausschuss gehen wollen.

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