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Lkw-Fahrer sind frohRaststätten an der A 1 liegen wegen Flut noch Monate still

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Raststätten A1 liegen still Ville-West (1)

In Ville-West liegt alles komplett still.

Hürth/Erftstadt – Die Hochwasser-Katastrophe von Mitte Juli wirkt jeden Tag aufs Neue nach. Das wird nicht nur in den betroffenen Orten sichtbar, sondern auch auf den Landesstraßen und Autobahnen. Noch immer sind die Verkehrsbehinderungen in der Region groß. Staus nehmen kein Ende. Kein Wunder, denn im Rheinland sind etwa 130 Kilometer Autobahn von Flutschäden betroffen. Die Bauarbeiten würden teilweise, etwa an der A 1, bis zum Frühjahr dauern, teilt die Autobahn GmbH Rheinland mit.

Das hinterlässt Spuren, wie die Sperrung der A 1 in Richtung Euskirchen zwischen dem Autobahndreieck Erfttal und der Anschlussstelle Hürth zeigt. So wirkt die kurz davor liegende Raststätte Ville-West, die zur Autobahn Tank & Rast Gruppe gehört, trostlos. Alles ist geschlossen. Weder der Imbiss, noch die Tankstelle haben geöffnet. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter seien derzeit an anderen Orten, so zum Beispiel an den Serways-Raststätten Brohltal-Ost und West im Einsatz, teilte ein Sprecher der Bonner Tank & Rast GmbH mit. An eine schnelle Öffnung werde derzeit nicht gedacht, hieß es weiter.

Ville West: Lkw-Fahrer berichten von langen Staus

Dennoch fahren in Ville-West immer wieder einige Lkw- und Autofahrer auf die Parkplätze. „Ich musste heute hier raus. Das hatte ich mir schon gut überlegt“, sagte Rainer Günther am Donnerstag. Er arbeitet für ein Abschleppunternehmen und war auf dem Weg nach Euskirchen.

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„Nach viereinhalb Stunden muss ich meine Pause machen, und ich wusste schon, dass es wegen der Sperrung jetzt gleich runter von der Autobahn und nur mit viel Stau weiter geht“, berichtete er. „Die mobilen Toiletten, die es im Moment hier gibt, sind zwar nicht toll, aber an der Situation kann man ja nichts ändern.“ Eine Pause legte auch Frank Schmiele mit seinem Lkw ein. „Ich muss jetzt zum zweiten Mal durch Erftstadt. Diese Umwege kosten viel Zeit und Nerven“, sagte er.

Lkw-Fahrer freuen sich über leeren Rastplatz

Etwas entspannter nahm es Jiri Liepert auf der anderen Seite auf dem Rastplatz Ville-Ost, wo nur die Tankstelle und der dazugehörige Verkaufsraum geöffnet ist und die A 1 in Richtung Köln freigegeben ist. Liepert ist seit knapp drei Jahrzehnten auf vielen Straßen und Autobahnen in Deutschland und in Tschechien unterwegs und gern Berufskraftfahrer. Diesmal hatte er den Transport eines Flüssigguts übernommen. „Ich bin inzwischen zum dritten Mal hier und wusste, dass ich auf meinem Weg nach Süddeutschland hier sicher einen freien Parkplatz finden werde. Ich habe mir etwas zu essen besorgt und wusste auch, es gibt hier eine Toilette“, berichtete er.

„Vor allen Dingen kann ich mich gleich ein paar Stunden ausruhen, denn ich fahre inzwischen lieber in den Abendstunden weiter.“ „Ich habe die Bilder von der Flut in den Nachrichten gesehen. Das sah schlimm aus. Der Aufbau wird sicher noch lange dauern. Aber ich bin froh, dass im Moment in Ville-Ost nicht so viel Betrieb herrscht.“

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Dem stimmte ein Lkw-Fahrer neben ihm zu, der gerade für einen Kaffee rausgefahren kam. „Da ich immer wieder Futtermittel nach Hürth und Euskirchen bringen muss, wäre ich aber schon froh, wenn die Reparaturen der Autobahn schneller voran gingen“, sagte er. „Eine Erleichterung ist schon, dass die A 61 in Richtung Koblenz wieder frei ist.“

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