Ärger wegen Umleitung der Buslinie 980Pulheimer haben weitere Fragen an die Stadt

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Die Umleitungsstrecke führt auch über einen Wirtschaftsweg nahe der Brauweiler Mühle.

Die Umleitungsstrecke führt auch über einen Wirtschaftsweg nahe der Brauweiler Mühle.

Pulheim-Brauweiler – Die geplante Umleitungsstrecke für die Busse der Linie 980 sorgt bei Anwohnern der Medardus- und der Mühlenstraße weiterhin für Diskussionen.

Wie berichtet, sollen die Busse in den rund 18 Monaten, in denen die Bernhardstraße umgebaut wird, durch das Wohngebiet im Süden von Brauweiler rollen. Die Rede ist von bis zu 90 Fahrzeugen in der Woche. An den Wochenenden wären es weniger.

Ein erstes Schreiben von Olaf Kleine-Erwig, Leiter des städtischen Tiefbauamtes, hat aus Sicht der Anwohner nicht die erhofften Antworten geliefert. Vor allem die „Erklärung, aus welchem Grund man die betroffenen Brauweiler Bürger nicht über die geplante Linienführung informiert hat, ist die Stadt schuldig geblieben“, sagt Thomas Abrokat.

Pulheimer befürchten, dass Straßen der Belastung nicht Stand halten

Die Schreiben von Bürgermeister Frank Keppeler und Olaf Kleine-Erwig seien für sieben Anwohner Ansporn gewesen, sich in einem Arbeitskreis zusammenzufinden. Sie hätten die Fragen gesammelt, zu Themenfeldern zusammengefasst und an den Leiter des Tiefbauamtes geschickt, so Abrokat, der dem Arbeitskreis angehört, weiter.

In erster Linie möchten die Anwohner erfahren, auf welchen Daten und Fakten die geplante Nutzung von Medardus- und Mühlenstraße für den Busverkehr basiert und aus welchem Jahr die Planungen sind. Kleine-Erwig hatte in seinem Antwortschreiben an die Bürgerwerkstatt aus dem Jahr 2008 erinnert, in der sich die Bürgerschaft unter anderem für die Umgestaltung der stark belasteten Kreisstraße 25 (Bernhardstraße) ausgesprochen habe. „Das sind völlig veraltete Fakten“, kritisiert Thomas Abrokat.

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Die Verkehrssituation habe sich in all den Jahren verändert. Das ehemals ruhige Wohngebiet sei derzeit schon durch mehrere Bauprojekte belastet. Nun sei auch noch geplant, dass täglich Dutzende Busse über die Medardus- und die Mühlenstraße fahren sollten. „Die Straßen wurden in den letzten Jahren immer wieder partiell ausgebessert. Sind sie überhaupt in dem Zustand, dass zwölf Tonnen schwere Busse in dieser Häufigkeit und Lastwagen darüber fahren können?“ Die Anwohner befürchten, dass die Straßen der geballten Belastung nicht Stand halten und die Bürger dann auf den Kosten für die anschließende Sanierung sitzen bleiben.

Die Pläne zur stark befahrene Kreisstraße in Pulheim

Im Jahr 2008 haben Bürger aus Brauweiler, Glessen und Dansweiler in der Bürgerwerkstatt „Verkehr in Brauweiler und Glessen“ Vorschläge für die stark befahrene Kreisstraße aus den 1960er-Jahren ausgetüftelt. Der Umbau hatte sich mehrfach verzögert, da dem Land NRW das nötige Geld fehlte.

Vorgesehen sind Kreisel an der Bernhardstraße/Ecke Pfalzgrafenstraße und am Knotenpunkt Bernhard-/Mathilden-/Ehrenfriedstraße, versetzt angeordnete Parkplätze auf beiden Straßenseiten und großzügigere, zwei bis 2,50 Meter breite und rund zehn Zentimeter hohe Bürgersteige. Die höheren Trottoire sollen verhindern, dass Autofahrer sie auch nach dem Umbau als Fahrbahn nutzen.

Die meisten Stellplätze sollen erhalten bleiben. Übersichtlicher und sicherer soll es für Fußgänger und Fahrradfahrer am Ortsausgang (in Fahrtrichtung Frechen-Königsdorf) werden: Dort, wo der Fahrradweg endet, ist ein Fußgängerüberweg mit Mittelinsel geplant. So können Fußgänger bequem die Straße überqueren und Radler, die in Richtung Königsdorf unterwegs sind, den Fahrradweg erreichen. Auch Versorgungsleitungen werden erneuert.

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