Positives Echo in PulheimBrauweiler begrüßen, dass der Rewe-Markt vergrößert wird

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Der Rewe-Markt wird um die Räume der ehemaligen Kreissparkasse erweitert.

Pulheim-Brauweiler – Noch haben die Pläne der Rewe-Group im Abteiort offenbar nicht die Runde gemacht. Sie habe nicht gewusst, dass der Rewe-Markt in den Räumen der ehemaligen Kreissparkasse an der Kaiser-Otto-Straße erweitert werden soll, sagt eine Kundin, die gerade ihren Einkauf beendet hat. 

„Ich finde das in Ordnung, weil dann sicherlich auch das Sortiment größer wird“, sagt die Brauweilerin. Sie wohne in der Nähe, die Discounter Lidl und Aldi seien ihr zu weit und davon abgesehen auch nicht ihr Fall. „Für mich ist wichtig, dass der Rewe-Markt im Ort bleibt.“

Das sehen auch andere Kunden so, wie eine Umfrage zeigt. „Ich finde das sehr gut“, sagt eine andere Passantin. Der Markt sei veraltet, „das ist mir alles zu eng und zu klein“. Sie gehe davon aus, dass das Unternehmen die Gelegenheit nutze und das Geschäft modernisiere.

Brauweiler braucht einen großen Lebensmittelmarkt

„Zu klein“ ist das Stichwort für eine Brauweilerin, die ihre Einkäufe bislang im „übersichtlicheren“ Rewe-Markt in Geyen erledigt. Per Fahrrad. „Das würde ich dann nicht mehr machen“, sagt sie mit Blick auf eine mögliche Modernisierung.

Pläne sind ins Stocken geraten

2018 hat die Politik das Bebauungsplanverfahren BP 141 für das Abteiquartier formell mit dem Aufstellungsbeschluss auf den Weg gebracht. Bekanntlich möchte die Eigentümerin der Abteipassage und Investorin – die Objektgesellschaft Brauweiler GmbH – die Immobilie abreißen und durch das Abteiquartier, ein dreistöckiges Wohn- und Geschäftshaus ersetzen lassen. Es handelt sich um einen vorhabenbezogenen Bebauungsplan. Das bedeutet, dass die Investorin genau das Projekt errichten muss, das Gegenstand des B-Plan-Verfahrens ist. Da sich die Pläne in zentralen Punkten geändert haben, wurde das Bebauungsplanverfahren gestoppt. Erst wenn die Investorin neue umsetzbare Pläne vorlegt, kann es fortgesetzt werden.

Überdimensioniert werde der „neue Rewe-Markt“ auf keinen Fall sein, sagt eine Passantin, die eigentlich in der Eifel wohnt, aber häufig der Enkel wegen in Brauweiler ist. Der Ort brauche einen großen Lebensmittelmarkt. „Hier wohnen viele junge Familien und weitere ziehen hierher.“

Er halte sehr viel von den Plänen, die Rewe-Filiale zu vergrößern, sagt ein Mann, der mit seiner Frau im Ort unterwegs ist. „Die Räume sind da, es muss nicht erst etwas Neues gebaut werden“, sagt er auf das geplante Abteiquartier anspielend.

Bekanntlich soll das Wohn- und Geschäftshaus die Abteipassage ersetzen. Doch die Pläne sind ins Stocken geraten. Und da der Rewe-Markt sich nun doch nicht im Abteiquartier ansiedeln wird, arbeitet die Eigentümerin an einem neuen Konzept.

Mehrere kleine Geschäfte und größere Vielfalt

„Auf keinen Fall“ dürfe sich in dem Neubau ein zweiter Supermarkt ansiedeln, finden die Befragten. Dass es dazu kommt, kann sich Helmut Stahl, Vorsitzender der Brauweiler Interessengemeinschaft der Unternehmer (BIG), aber auch nicht vorstellen.

„Es wäre vielleicht sinnvoller, dass sich dort mehrere kleinere Geschäfte ansiedeln und eine Art Minipassage entsteht. „Es wäre wichtig für die im Ort angesiedelten Geschäftsleute, dass in dem Abteiquartier, in dem auch Wohnungen geplant seien, wieder ein guter Branchenmix entstehe. Hingegen wäre es eine Katastrophe für den Ort, wenn Jahre ins Land gingen, bis das Abteiquartier gebaut werde.

Auch der BVP (Bürgerverein Pulheim) hofft, dass es nach 2024, also nach der 1000-Jahr-Feier, wirklich weitergehe. „Ein Wohn- und Geschäftshaus, in dem sich im Erdgeschoss möglichst viele Geschäfte niederlassen können, um einen Branchenmix zu erzielen, wie es ihn auch früher in der Abteipassage gegeben hat, würde dem Ort einfach wieder gut tun“, meint die Fraktionsvorsitzende Birgit Liste-Partsch.

Einen zweiten Supermarkt im geplanten Abteiquartier halten auch Politiker für nicht zielführend, „er würde sich wohl auch nicht rechnen“, vermutet CDU-Fraktionschef Werner Theisen. Walter Lugt von der Fraktion WfP (Wir für Pulheim) sieht in einem verbesserten, dann ausreichenden Nahversorgungsangebot eine gute Lösung für Brauweiler, die sich schnell umsetzen lasse.

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Die SPD mahnt eine vorausschauende Planung an, die Brauweiler als Ganzes in den Blick nimmt, so Elmar Brix. Sie erwarte von der Stadtverwaltung, dass sie aktiv Alternativen entwickle, wie der Stillstand im Ortskern aufzulösen sei.  

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