Logistikhalle sorgt für ÄrgerPulheimer vermissen Feingefühl bei Planungen für Neubau

Lesezeit 2 Minuten
P1050176

Die im Bau befindliche Logistikhalle (r.)  an der Industriestraße ist nach Ansicht vieler Bürger zu hoch.

Pulheim – „War das nötig?“ So, wie der Pulheimer Horst Engel, reagieren auch andere auf die Logistikhalle, die im Auftrag der Firma Prologis zurzeit an der Industriestraße entsteht. „Natur und Industriebau prallen ohne Übergang krass aufeinander“, kritisiert Engel. Dabei verlangten Ästhetik und städtebauliches Feingefühl an dieser sensiblen Schnittstelle zwischen Natur und Industriegebiet ein besonders behutsames Vorgehen. Das Gegenteil ist aus Engels Sicht der Fall.

Am „Tor zum alten Rhein“, dem Eingang zum Naherholungsgebiet Stöckheimer Hof, habe man den Baugrund um circa drei Meter aufgefüllt. „Darauf wurde mit einer Höhe von circa 16 Metern das noch im Bau befindliche Gebäude erreichtet. Das sind bis jetzt also insgesamt 19 Meter über Straßenniveau. Vorausgesetzt die Maße stimmen.“ Die Gebäude im Altbestand in der Nachbarschaft der Logistikhalle wirkten dagegen winzig. „Lässt sich noch etwas retten?“, so Engel in einer E-Mail an Bürgermeister Frank Keppeler und den Baudezernenten Martin Höschen.

Das könnte Sie auch interessieren:

Grund zur Beanstandung sieht die Verwaltung nicht. Der gültige Bebauungsplan BP 10 Pulheim sehe an der Stelle ein Industriegebiet vor, sagt Stadtsprecher Dirk Springob. „Hier wird eine maximal zulässige Höhe nicht vorgeschrieben.“ Das Baugrundstück grenze an Flächen an, die als Gewerbegebiet ausgewiesen seien. „Hier sind maximale Gebäudehöhen von 14 bis 16 Metern zulässig. Diese werden von den Bestandsgebäuden nicht erreicht.“ Da die umliegenden Gebäude niedriger seien, entstehe der Eindruck, dass die Logistikhallen viel zu hoch seien.

Alles zum Thema Technische Hochschule Köln

Engel verlangt behutsames Verhalten von Investoren

Die Antwort aus dem Rathaus möchte Engel so nicht stehen lassen. „Unabhängig davon, was erlaubt ist, muss die Verwaltung abwägen, ob das, was in Bebauungsplänen festgesetzt wurde, mit den heutigen städtebaulichen Entwicklungen zu vereinbaren ist.“ Auch von Investoren könne man ein behutsames Vorgehen erwarten, sagt Engel und verweist auf den Gebäudekomplex an der Venloer Straße, in dem die Firma Cardio Fitness, eine Golfhouse-Filiale und das Geschäft Kraft Rad - 2-Rad-Markt angesiedelt sind. Studierende der Fakultät für Architektur an der Fachhochschule Köln hatten das Gebäude entworfen.

Rundschau abonnieren