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Wahl in ErftstadtVolker Erner wird Bürgermeister

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Blumen für den neuen Bürgermeister: CDU-Fraktionschef Alfred Zerres (l.) gratuliert Volker Erner zur gewonnenen Wahl.

Blumen für den neuen Bürgermeister: CDU-Fraktionschef Alfred Zerres (l.) gratuliert Volker Erner zur gewonnenen Wahl.

Erftstadt – „Volker, Volker, Volker“ jubeln die zahlreichen CDU-Anhänger, als Volker Erner, der Sieger der Bürgermeisterwahl, den großen Sitzungssaal im Liblarer Rathaus betritt. Mit 52,4 Prozent setzte sich Erner überraschend deutlich bereits im ersten Wahlgang durch. Sein Herausforderer Peter Isakeit (SPD) kam nur auf 33 Prozent. Der zweite Wahlsieger des Abends ist der parteilose Kandidat Dieter Steinbach, der mit 7,8 Prozent den Grünen Adi Bitten (6,7 Prozent) auf Platz vier verwies. Die Wahlbeteiligung lag bei 38,3 Prozent. Bei der Wahl 2009 hatte sie bei 56,8 Prozent gelegen. Seinerzeit war allerdings parallel auch der Stadtrat gewählt worden.

Als die Ergebnisse der einzelnen Stimmbezirke auf der Leinwand erscheinen, haben die Anhänger von Erner immer wieder Grund zum Jubeln. In 18 von 19 Wahlbezirken sowie in allen drei Briefwahlbezirken hat der CDU-Kandidat am Ende die Nase vorn. Lediglich in Dirmerzheim hat Isakeit zur Freude der Genossen einige Stimmen mehr als sein Konkurrent. Die Gesichter bei den Genossen werden mit jedem ausgezählten Wahlbezirk immer länger. Schnell wird deutlich, dass es eng wird mit der angestrebten Stichwahl.

„Ich bin von dem Ergebnis überwältigt“

Spätestens als Liblar und Bliesheim auch an Erner gehen, ist die Entscheidung gefallen. „Ich bin von dem Ergebnis überwältigt“, erklärt der strahlende Sieger, der bei dem Betreten des Sitzungssaales viele Hände schütteln muss. „Auch wenn man wie ich das Ziel hatte, 50 Prozent plus X zu erreichen, kann man sich natürlich nie sicher sein“, sagt der neue Bürgermeister. Das Ergebnis sei auch ein Zeichen dafür, dass er einen engagierten Wahlkampf geführt habe. Außerdem habe die Partei voll hinter ihm gestanden. „Ich weiß, dass ich vor einer schwierigen Aufgabe stehe“, betont Erner. Er biete allen Faktionen nun eine offene und faire Zusammenarbeit an.

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Peter Isakeit, der mit seiner Familie als erster der Kandidaten im Sitzungssaal erschienen war, kann die Enttäuschung nicht verbergen, zeigt sich aber als fairer Verlierer: „Das Ergebnis ist eindeutig. Ich wünsche Volker Erner alles Gute für sein Bürgermeisteramt Gute.“ Gründe für die Niederlage konnte der SPD-Kandidat gestern Abend nicht nennen: „Das müssen wir analysieren.“ Er habe natürlich gehofft, dass es einen zweiten Wahlgang geben werde.

Freuen konnte sich dagegen Dieter Steinbach, dem wohl nur wenige ein so gutes Abschnieden zugetraut hatten: „Ich bin sehr, sehr zufrieden. Die mehr als 1000 Stimmen, die ich bekommen habe, zeigen, dass es richtig war, als Einzelbewerber anzutreten und neue Ideen und Argumente einzubringen.“ Die Wahlbeteiligung sei allerdings enttäuschend: „Da muss sich die Politik fragen, warum das so ist“, erklärt Steinbach.

„Die Wahlbeteiligung ist niedriger, als ich erwartet habe“, meint auch Adi Bitten. Den Sieg von Volker Erner habe er erwartet, sei aber angesichts von vier Kandidaten davon ausgegangen, dass es einen zweiten Wahlgang geben werde. „Ich gratuliere Erner. Man muss darüber nachdenken, warum ich von 10,6 Prozent bei der Bürgermeisterwahl 2009 auf 6,7 Prozent abgerutscht bin“, erklärt der Grüne. Aber die Ergebnisse der Kommunalwahl im nächsten Jahr seien wichtiger.

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