Hochwasser-SchutzKeldenicher Notüberlauf soll 6500 Kubikmeter fassen

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Nach Starkregen kam es in der Vergangenheit wie hier in Keldenich am 19. Juli 2017 oft zu Überschwemmungen. 

Wesseling – Überarbeitet und den Vorstellungen der Bürger nach der Informationsveranstaltung im August 2017 angepasst, wurde die Vorlage zum Notüberlauf am Wiesenweg in Wesseling-Keldenich am Dienstagabend im Ausschuss für Stadtentwicklung und Umweltschutz erneut den Politikern vorgestellt. Im nächsten Schritt können sich jetzt wieder die Bürger mit Anregungen und Wünschen einbringen. Einstimmig beschlossen wurde nämlich zunächst nur die frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit.

Bereits vor einem Jahr war bei der Informationsveranstaltung deutlich geworden, dass der Notüberlauf grundsätzlich in der Bevölkerung befürwortet wird. Denn bei Starkregen, wie etwa am 19. Juli 2017, als ganze Straßenzüge und etliche Häuser und Keller in Keldenich im Wasser versanken, sind ja vor allen Dingen die Anwohner die Leidtragenden.

Gestaltung des Notüberlaufs diskutiert

Diskussionen habe es laut CDU-Politiker Paul Hambach damals deswegen weniger über das Ob, sondern vor allen Dingen über die Gestaltung des Notüberlaufs gegeben. Ein Wunsch der Bürger war beispielsweise, dass der landschaftlichen Charakter des Areals und die Pferdekoppeln erhalten bleiben.

Und das ist mit der Überarbeitung der Planungen auch gelungen. Das zunächst angedachte Wegenetz wurde gestrichen. Dadurch wurde auch der öffentlich zugängliche Teil des insgesamt 27.000 Quadratmeter großen Areals deutlich reduziert.

Insgesamt konnte die Fläche ökologisch insbesondere für den Artenschutz sogar noch aufgewertet werden. In seinem Vortrag erklärte der Bonner Landschaftsarchitekt Stefan Brückmann, der die Stadtplaner der Firma Must bei dem Projekt unterstützt, dass unter anderem auch Wildwiesen angesät und der dort stehende Bunker durch entsprechende Bohrungen für Fledermäuse geöffnet werden könnte.

Das Dach des Bunkers bekomme als Aussichtsplattform eine ganz neue Funktion. Die Verbindung könnte durch einen Steg von der Keldenicher Straße zum Bunkerdach geschaffen werden.

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Die Koppeln für die Pferde sollen trotz des großen Notüberlaufs erhalten bleiben.

Öffentlich zugänglich sei jedoch nur noch das Becken eins. Dieses müsste in Teilen betoniert werden, weil es der Aufnahme des stärker verschmutzten Wassers bei Starkregen diene und hinterher so einfacher und schnell gereinigt werden könnte. Allerdings seien Spielmarkierungen im Becken möglich, um das Gelände so außerhalb des Hochwassers auch als Fußball-, oder Basketballfeld zu nutzen.

Maximale Tiefe von vier Metern

Vorstellbar sei auch ein Fitnessparcours. „Die Gerätschaften müssten jedoch einfach und aus Edelstahl beschaffen sein“, erklärte Brückmann.

Die Kapazität des Notüberlaufs von 6500 Kubikmeter beeindruckte alle Politiker. Sanft und moderat sollen die Übergänge der Umgebung bis zu den maximalen Tiefen des Beckens von vier Metern gestaltet werden.

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Ziel des Notüberlaufs ist, die bei Starkregen in den vergangenen Jahren oft unkontrollierte Überflutungen von Straßen und Häusern im Ortsteil Keldenich zu vermeiden. Sollte die Kapazität der Mischkanalisation bei Starkregen erschöpft sein, soll vielmehr Thelens Wiese ganz gezielt geflutet werden.

Der Beschluss der frühzeitigen Öffentlichkeits- und Behördenbeteiligung leitet die erste formelle Stufe der Beteiligung im Rahmen des Bebauungsplanverfahrens ein.  

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