Neunkirchen-Seelscheid – Stolz zeigt Ayari Riathi das maritim geschmückte Kapitänszimmer bei der offiziellen Eröffnung des Lokals „Haus im Park“ in Seelscheid. „Es ist für kleinere Gesellschaften reserviert“, sagt der ehemalige Chefkoch des Restaurants „Zwölf Apostel“ am Heumarkt in der Kölner Altstadt.

Zwei Kölner beleben „Haus im Park“

Zusammen mit Radu Bogdan hat er das Objekt von Hans Olbermann gepachtet. „Ich denke, dass die beiden endlich wieder Leben in das historische Haus bringen“, berichtet der Besitzer der Immobilie. Er kannte Riathi „als guten Koch“ aus Köln und bot ihm das lange leerstehende „Haus im Park“ an. Der holte sich noch Bogdan an seine Seite. Fünf Monate dauerten die Renovierungsarbeiten.

In der Küche steht Franco Castriotta am Herd. Der 48-Jährige war früher bei Sternekoch Rino Casati am Ebertplatz in Köln, zuletzt an der italienischen Botschaft in Albanien. „Ich habe aber das Rheinland vermisst und wollte zurück“, erzählt der gebürtige Kölner mit italienischen Wurzeln. „Als ich das Angebot hier in Seelscheid bekam, habe ich schnell zugesagt.“

Saisonale Küche und heimische Produkte

Der Koch setzt auf frischen Fisch kombiniert mit regionaler Ware. Dazu gehört für ihn, „dass im Winter keine Erdbeeren auf der Speisekarte zu finden sind.“ Die würden angeboten, wenn „sie bei uns wachsen.“ Beim Thema Fleisch kommt er schnell auf heimisches Wild zu sprechen. „Wir möchten bei Jägern hier aus der Umgebung kaufen und das auch auf der Speisekarte ausweisen.“ Der Gast erfährt also genau, wo das Tier geschossen wurde. „Wenn die Jäger mitmachen, schreiben wir auch, wer es erlegt hat“, sagt er.

Am mit Holz beheizten Pizzaofen steht Bogdan, während Riathi den Eröffnungsgästen die Getränke bringt. „Wir haben jetzt mit einem Angebot eröffnet, sind aber kulinarisch noch offen für neue Dinge“, erklärt Bogdan. „Wir gehen gerne auf die Wünsche unserer Gäste ein.“

Das gelte auch für das Weinangebot. „Zurzeit testen wir noch verschiedene offene italienische Weine“, sagt Riathi. „Der, der in den nächsten Wochen gut läuft, wird zur Hausmarke.“

Freude über „neuen Akzent im Dorf“

Zur Eröffnungsfeier kam auch Bürgermeisterin Nicole Sander, die bald nach Seelscheid ziehen wird. Sie zeigte sich erfreut, dass das „lange Zeit leerstehende Restaurant“ endlich wieder in Betrieb ist, so werde ein „neuer Akzent im Dorf gesetzt“. Ganz Seelscheid habe darauf gewartet, sagte sie. Das merkte man am Tag der Eröffnungsfeier: Zahlreiche Bürger kamen einfach mal herein durch die offene Türe, um zu schauen, ob man schon bestellen konnte.

Im Sommer wird der Biergarten mit 120 Sitzplätzen eröffnet, auf der Terrasse am Haus finden zusätzlich 50 Gäste Platz, im Innenraum kann Essen für 65 Personen serviert werden.