13 Tage FahrtZwei Schüler fahren mit Oldtimer-Treckern von Windeck nach Borkum

Lesezeit 3 Minuten
Neuer Inhalt

Die ostfriesische Insel Borkum ist Ziel der jungen Treckerfahrer.

Ruppichteroth/Windeck – Ihr Ferienziel klingt nicht außergewöhnlich: die Insel Borkum. Spektakulär ist, wie Benedikt Löbach und Jakob Happ dorthin kommen wollen. Nämlich mit einem Kramer und einem Deutz – zwei Oldtimer-Treckern aus den 50er Jahren.

Am Montag beginnt das Abenteuer. Seit Wochen fiebern die beiden 17-Jährigen aus Ruppichteroth-Hänscheid und Windeck-Neuenhof der Tour entgegen. „Im Fernsehen habe ich gesehen, wie zwei ältere Herren mit dem Traktor zum Nordkap gefahren sind“, erzählt Löbach. So sei er auf die Idee gekommen, sich den Kramer seines Vaters Ralf Löbach für die Ferien auszuleihen. „Ich habe Jakob gefragt, der war auch sofort davon begeistert.“

Von Windeck nach Borkum: 13 Tage für die Hinfahrt

Freilich darf es für die Schüler des Herchener Bodelschwingh-Gymnasiums eine Nummer kleiner, oder besser gesagt: kürzer als eine Fahrt zum Nordkap sein. „Erst wollten wir in die Alpen“, berichtet Happ. Doch die Motorleistung der Trecker sprach dagegen. Der Kramer KB 12 von 1953 hat nur zwölf, der Deutz D15, Baujahr 1959, 15 PS. Also verwarfen die Jugendlichen die Berge und orientierten sich dahin, wo es flach wird. Norderney und Sylt fanden sie zu teuer. So kamen sie auf Borkum.

Alles zum Thema Ruppichteroth

„Etwas über 500 Kilometer“, überschlägt Benedikt Löbach die zumeist über Landstraßen führende Strecke bis zum Fähranleger in Emden. „Wir haben 13 Tage für die Hinfahrt eingeplant.“ Die Freunde lassen sich bewusst Zeit fürs Sightseeing, wollen sich zum Beispiel in Münster, Steinfurt und Rheine umschauen. Ohnehin ist ein gemächliches Reisetempo angesagt. 20 Kilometer in der Stunde schafften die Trecker, „wenn man sie hart rannimmt“, sagt Happ, „schonend“ 15 Kilometer.

Seit einem Dreivierteljahr bereiten sich die 17-Jährigen auf die Tour vor. Sie schrieben Listen mit Dingen, die sie mitnehmen wollen, buchten sieben Tage auf dem Borkumer Campingplatz und bestellten sich Regenponchos. Nicht zuletzt haben sie zwei Anhänger ausgestattet. „Da können wir uns bei Schauern reinsetzen“, sagt Jakob Happ.

Sein Vater Peter Happ, dem der Deutz gehört, und sein Bruder Max haben dabei geholfen, für einen gewissen Reisekomfort zu sorgen. So steht in dem größeren Anhänger ein Etagenbett. Zwei Wasserkanister mit Pumpe ermöglichen es, auch in der Pampa zu duschen. Kaltgetränke sind ebenfalls an Bord: Ein Solarpanel liefert den Strom für einen kleinen Kühlschrank.

Auf ihrer Fahrt wollen die Freunde neben Wanderparkplätzen auch Bauernhöfe ansteuern, um „nett anzufragen“, ob sie auf einer Wiese ihr Nachtlager aufschlagen dürfen. „Ein bisschen Muffe, dass wir liegenbleiben könnte, habe ich schon“, gesteht Jakob Happ. Aber auch dafür sind mit dem nötigsten Werkzeug, kleinen Ersatzteilen und einer Mitgliedschaft bei einem Pannenservicedienst Vorkehrungen getroffen.

Auf Borkum bekommen die 17-Jährigen Besuch von zwei guten Schulfreunden. Die kommen mit dem Auto nach, wenn die Treckerfahrer auf der Insel sind.

Das könnte Sie auch interessieren:

Am Montagmorgen geht es für Benedikt Löbach und Jakob Happ in Neuenhof los. Happ fährt vorweg, er hat die Route auf dem Smartphone.

Rundschau abonnieren