Neunkirchen-Seelscheid/MuchGemeinsamer Bauhof in Nackhausen wird immer teurer

Lesezeit 2 Minuten
Der Bauhof in Neunkirchen: Durch einen gemeinsamen Neubau mit Much will die Gemeinde Kosten sparen.

Der Bauhof in Neunkirchen: Durch einen gemeinsamen Neubau mit Much will die Gemeinde Kosten sparen.

Neunkirchen-Seelscheid/Much – Nur schleppend kommen die beiden Gemeinden mit ihrem geplanten gemeinsamen Bauhof in Nackhausen voran.

Die aktuelle Kostenschätzung, die der Hennefer Architekt Roman Merten am Dienstag dem Verwaltungsrat des Kommunalunternehmens Much-Neunkirchen-Seelscheid (AöR) vorlegte, bringt auch keinen neuen Schwung ins Projekt. Im Gegenteil, drohen nun die Kosten davonzulaufen.

„Ich bin erschüttert“, kommentierte Heinz Hadamik (FDP Neunkirchen-Seelscheid) die 3,7 Millionen Euro, die nun unterm Strich stehen. 2012 hatten erste Schätzungen unter drei Millionen Euro gelegen. „Ich sehe langsam einen Betrag von vier Millionen auf uns zukommen“, haderte Hadamik. „Das wollten wir doch nicht, dafür haben wir die AöR doch nicht gegründet“.

Alles zum Thema Neunkirchen-Seelscheid

Sparen müsse der Auftrag lauten. Die Bauwerkskosten hätten sich nicht geändert, führte Merten aus. Mehrkosten ergäben sich bei den technischen Anlagen. Eine Grünhack-Anlage zur Beheizung lohne sich nicht. Stattdessen ist nun die Nutzung der Erdwärme im Kombination mit einer Wärmepumpe vorgesehen.

Man habe nüchtern geplant und gerungen, um Einsparungen zu erzielen, versicherte Hansjörg Haas aus dem AöR-Vorstand, doch in den vergangenen fünf Jahren seien die Preise gestiegen. Die Energiekosten würden im neuen Bauhof niedriger liegen als in den beiden bisherigen.

Und die 200 Quadratmeter zusätzliche Hallenflächen „sind keine Spielerei“. Salzsilos für den Winterdienst werden nicht errichtet, die Salzlager in Neunkirchen und Markelsbach weiter genutzt. Für Schüttgüter hat Merten flexible Boxen aus großen Bausteinen eingeplant.

Die Vorentwurfsplanung sieht außerdem einen Trakt mit Hallen für Fahrzeuge, Geräte, Werkstätten und Lager sowie ein Gebäude für Büros und Sozialräume vor. Entwässert werden soll das Grundstück über ein Regenrückhaltebecken.

„Die Summen sind mehrfach genannt worden, wir müssen jetzt endlich zu Potte kommen“, drängte Peter Schmitz (SPD Neunkirchen-Seelscheid) darauf, endlich einen Baubeschluss für den Bauhof zu fassen. Dem stimmte Dieter Schillgalies (CDU Much) zu: „Wir müssen hier weiterkommen.“

Der Satz „An der Mindestgröße der Hallen wird nichts geändert“ wurde aus dem Beschlussvorschlag gestrichen. Sie müsse das zuerst mit ihrer Fraktion besprechen, sagte Christa Biemer (CDU Neunkirchen-Seelscheid) und betonte, dass dies kein Kaputtreden des Projekts sei.

Am Ende nahm der Verwaltungsrat die aktualisierte Planung nebst Kostenrechnung zur Kenntnis. Außerdem wurde beschlossen, die Kostenänderungen transparent zu machen und eine Wirtschaftlichkeitsberechnung anzustellen.

Endgültig vom Tisch ist eine zweite Erschließung des neuen Bauhofs über einen vorhandenen Wirtschaftsweg. Die Verwaltung war beauftragt worden, alle rechtlichen Möglichkeiten zu prüfen. „Nicht möglich“ lautete das Ergebnis. Die künftige Zufahrt verläuft somit über die Straße „An der Senffabrik“.

Rundschau abonnieren