Sechs Wochen langAusstellung im Kunsthaus Seelscheid erweitert den Kräuterwanderweg

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Die Wirkung von Kräutern vermittelt Elisa Regnier in ihren Werken.

Neunkirchen-Seelscheid – Nur wenige Schritte vom Kunsthaus Seelscheid entfernt beginnt der Kräuterwanderpfad, an dessen Wegesrand viele Natur- und Heilkräuter zu entdecken sind. Die in Seelscheid aufgewachsene Künstlerin Elisa Regnier verlängert diesen Kräuterwanderweg nun in die ehemalige Dorfschenke von Burkard Sondermeiers Kunsthaus Seelscheid.

Künstlerin lebt seit 2003 bei Lissabon

Mit ihren markanten, farbigen Linolschnitten geht sie den Kräften von Heilpflanzen auf den Grund und gibt ihnen eine neue Form. Die 1980 geborene Kommunikationsdesignerin kam während ihres Studiums in Düsseldorf mit dem Erasmus-Programm an die Kunstakademie in Lissabon – und blieb. Seit 2003 lebt Elisa Regnier mit ihrer Familie in Oeiras bei Lissabon, wo sie auch ein Hotel betreibt und als Dozentin tätig ist.

Die Ausstellung „Elisas Herbarium“ sollte schon im vergangenen Frühjahr gezeigt werden, fiel aber wie so vieles andere der Pandemie zum Opfer: „Natürlich war Corona auch für uns ein Einschnitt“, erinnert sich Regnier. „Andererseits hat es mir auch zeitliche Freiräume für meine künstlerische Arbeit verschafft. Und inzwischen ist bei uns in Portugal fast alles wieder normal.“

„Elisas Herbarium“

„Elisas Herbarium“ eröffnet am 21. April im Kunsthaus Seelscheid, Bergstraße 41, und wird etwa sechs Wochen gezeigt. Am Donnerstag und Freitag ist Elisa Regnier von 10 bis 19 Uhr anwesend, danach kann die Ausstellung nach Absprache unter 02247/6 96 36 oder per E-Mail besucht werden. www.santo-amaro.com

In „Elisas Herbarium“ stehen die Mythen und Legenden um Kräuter im Mittelpunkt. Deren volkstümliche Namen und botanischen Bezeichnungen sind für Regnier erster Anhaltspunkt für ihre Interpretation: Kamille heißt wissenschaftlich »Matricaria chamomilla«, trägt also etwas Mütterliches in sich. Zudem wirkt Kamille kühlend und hilft bei Entzündungen.“ Wenn Kamille destilliert wird, entsteht ein bläuliches Öl: „Da bietet es sich an, Blau als kalte Farbe mit Gelb als warmen Farbton zu kontrastieren.“ Ihre Motive skizziert Elisa Regnier vorab, um sie dann für den Druck durch die Linolplatte zu spiegeln.

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Die früheren Schwarz-weiß-Werke haben bunten, oft mehrschichtigen Arbeiten mit hochwertigen Ölfarben Platz gemacht, die auch die Interpretationsmöglichkeiten multipliziert haben – je nach Konzept als Serie in mehreren Farben oder als Druck, auf jeden Fall ein Unikat. „Die Farben wirken auf den Betrachter und, wer weiß, vielleicht haben nicht nur die Kräuter eine heilende Wirkung, sondern auch die Bilder.“

Wahre Hingucker

Zumal es für die Betrachter auch etliches mit Wiedererkennungswert zu entdecken gilt: So darf bei der Serie um den Löwenzahn der namensgebende Löwe nicht fehlen, die Motive des entspannenden, beruhigenden Lavendel entpuppen sich als sinnliches Spiel um Identitäten, beim Rosmarin steht schon das Destilliergerät daneben. Dabei machen Elisa Regniers für Linol ungewöhnlich filigrane künstlerische Handschrift und die markante Farbigkeit der Arbeiten die Exponate zu wahren Hinguckern.

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