Bonner AutorinGigi Louisoder schreibt über Bonner „Glücksmomente“

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Die Autorin Gigi Louisoder lebt in Bad Honnef.

Die Autorin Gigi Louisoder lebt in Bad Honnef.

Bad Honnef/Bonn – „Ohne sein beherztes Zugreifen“, schreibt Gigi Louisoder über Paul Spinat, den letzten Privateigentümer von Schloss Drachenburg, der 1989 starb, „wäre die Burg im Siebengebirge hoch über dem Rhein schon vor Jahren abgerissen worden. An ihrer Stelle stünde heute wahrscheinlich ein moderner Zweckbau für eine Bundesfinanzschule.“ Glück gehabt, mag man also denken, wenn man das Gründerzeitgemäuer auf halber Höhe zum Drachenfels heute anschaut, Jahrzehnte und eine am Ende mehr als 30 Millionen Euro teure Sanierung später. Das Haus, eine Mischung aus Schloss und Burg und Villa, ist ein echtes Schmuckstück der Region und ein Besuchermagnet. Es würde fehlen.

Thematische Ausflüge

„Glücksmomente – Geschichten aus Bonn“ lautet der Titel eines Buches, in dem die in Bad Honnef lebende Autorin Gigi Louisoder mit der Drachenburg und dem Glockenbeiern auch thematische Ausflüge in die Umgebung der rheinischen UN-Stadt unternimmt.

19 Geschichten, Ereignisse und Institutionen hat Louisoder in ihrem vierten Buch für den Wartberg-Verlag zusammengetragen. Dafür recherchierte die frühere Redakteurin und Pressesprecherin im Stadtarchiv, besuchte Museen, sprach mit Zeitzeugen. Etwa mit Marianne Pitzen, Gründerin des Bonner Frauenmuseums, das ein Vorbild für Frauenmuseen in aller Welt sei, wie Louisoder schreibt. Oder mit Philipp Klais, der in vierter Generation die weltberühmte Orgelbaufirma Klais führt.

Ihr widmet die Autorin unter dem Titel „Die größten Pfeifen kommen aus Bonn“ ein Kapitel. Unter dem Titel „Der unbekannte Retter“ berichtet sie von Franz Rademacher, dem es zu verdanken gewesen sei, dass im Oktober 1944 nach dem verheerenden Fliegerangriff auf Bonn Ludwig van Beethovens Geburtshaus in der Bonngasse nicht ein Raub der Flammen wurde.

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Als „Rettung in letzter Minute“ würdigt sie den Einsatz von Bürgern für den Erhalt des August-Macke-Hauses an der Bornheimer Straße, das erst 2017 durch einen modernen gläsernen Anbau ergänzt wurde. Wer das Kleinod im Bonner Norden besucht, schreibt Louisoder, werde dem Maler Franz Marc recht geben, der über seinen Künstlerfreund August Macke sagte: „Er hat von uns allen der Farbe den hellsten und reinsten Klang gegeben, so klar und hell wie sein ganzes Wesen war.“

„Unsere Glücksmomente – Geschichten aus Bonn“, Wartburg Verlag, 79 Seiten, 12 Euro; ISBN 978-3-8313-3325-7

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